Patagonien
Das Land von Sommer und Winter – Teil 2: Winter Auf Reisen (besonders einer so großen, wie wir es machen) trifft man häufig auf unvorhersehbare
Warum fliegt man 3 Stunden, übernachtet dort, verbringt nur einen Tag und fliegt dann weiter? Na klar, wegen eines der 7 Weltwunder der Natur! Und das sind in unserem Fall die Iguazu-Wasserfälle. Die aus 20 großen und über 200 kleinen bestehenden Wassermengen teilen sich Argentinien und Brasilien untereinander auf. Die im Durchschnitt 64 Meter hohen Wasserfälle (manche sind bis zu 82 m hoch) bilden eine riesige, rauschende Wassermasse, die, wenn man Glück hat (wie wir auf dem Weiterflug), tagsüber sogar schon vom Flugzeug aus sehen kann.
Wie schon erwähnt, teilen sich zwei Länder dieses Naturspektakel und man kann die Wasserfälle von beiden Seiten aus sehen und besuchen. Von der brasilianischen Seite kann man die Wasserfälle etwas aus der Ferne in ihrer ganzen Pracht sehen, von Argentinien aus kann man zwar nicht alles auf einmal im Blick haben, doch man kann näher an sie herantreten. Wir haben uns schließlich für die argentinische Seite entschlossen und dorthin einen Tagesausflug gebucht. Also wurden wir früh morgens bei unserem Hotel auf der brasilianischen Seite abgeholt, haben die Landesgrenze zu Argentinien überquert und wurden abends wieder in Brasilien abgesetzt. Klingt etwas paradox und man fragt sich sicherlich, warum wir nicht gleich nach Argentinien geflogen sind bzw. warum wir die Wasserfälle nicht gleich bei unserem Argentinien-Besuch integriert haben. Und die Antwort ist, wie fast immer: die Lage. Die Iguazu-Wasserfälle liegen fast im Zentrum von Südamerika, ca. 6 Stunden Flugzeit von Buenos Aires entfernt. Ebenso ist der Flughafen auf der brasilianischen Seite leichter zu erreichen, es gibt bessere Anbindungen und auch die Stadt ist mehr auf Touristen ausgelegt. Dort wo es viel Konkurrenz gibt, sind auch die Preise billiger. Alles in allem ist Foz de Iguazu (die brasilianische Stadt) ein besserer Ausgangspunkt, es werden genügend Tagesausflüge auch für die argentinische Seite angeboten und durch unsere europäischen Pässe hatten wir keinerlei Probleme schnell wieder die Grenzen zu überqueren.
Die Wasserfälle liegen natürlich in einem Nationalpark und so kann man nicht mit dem Auto direkt an das Wasser heranfahren. Man muss zuerst in eine kleine Bimmelbahn steigen, in die man mit den anderen Besuchern so hinein gequetscht wird wie eine Sardine in die Büchse. Ohne Bewegungsfreiheit fährt man dann etwa 20 Minuten, um dann nochmals 20 Minuten einen Steg entlang zu laufen, bevor man direkt vor den rauschenden Wassermassen steht und von etwas oberhalb auf sie hinunterblickt. Und mein Gott, es lohnt sich! Eine solche atemberaubende Aussicht auf gigantische Wasserfälle hat man wirklich nur sehr selten. Es reißt einen metaphorisch und (durch die Menschenmengen) wortwörtlich mit. Leider ist es wie gesagt sehr voll und man muss ein bisschen Geduld mitbringen, damit man sich bis nach vorne an die Reling durchkämpfen kann, um dann ein gutes Foto schießen zu können. Aber die Warterei zahlt sich aus, auch wenn die Bilder dem Naturwunder nicht ganz gerecht werden. Wie vorher erwähnt, besteht der Park ja nicht nur aus einem Wasserfall und es gibt Wege, die man erkunden kann, um auch andere Wasserfälle zu entdecken.
Hier ist man schon im Dschungel und das merkt man nicht nur an der wunderschönen grünen Landschaft, sondern leider auch am Wetter. Es ist super heiß (über 30°C), wobei das gar nicht das Problem ist, das Problem ist die Feuchtigkeit. Eine permanente Schwüle und Luftfeuchtigkeit von über 80% drücken auf einen hinab und lassen einen alles ausschwitzen, ob man nun möchte oder nicht. Dennoch war der Anblick es wert und die größten Wasserfälle der Welt haben den Titel Naturwunder zurecht verdient.
Das sind aber nicht die einzigen Wassermassen, die es in dieser Gegend gibt. Nur einige Kilometer weiter, an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay, liegt der Itaipú-Stausee und das dazugehörige Wasserwerk. Eines der größten Wasserwerke der Welt kann man zwar besichtigen, doch leider haben Christoph und ich diese Chance verpasst. Aber das ist für uns nur ein Grund mehr nach Brasilien zurückzukehren.
Stimmt, da waren wir so von den Wassermengen gefangen, dass wir fast ganz vergessen hätten, dass wir nun in Brasilien sind. Und was macht man in Brasilien? Richtig – essen und trinken! Unser kulinarischer Instinkt führte uns natürlich gleich zu einer “Churrascaria”, einem Restaurant, bei dem man Fleisch vom Spieß direkt an den Tisch geliefert bekommt und die Beilagen in Buffetform präsentiert werden. Es gibt nur ein Wort dafür: lecker! Die besten Fleischwaren knusprig am Spieß gegrillt, dazu frische Salate, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Früchte, etc. All-you-can-eat vom Feinsten. Unerwartetes Highlight war die gegrillte Ananas vom Spieß, das Rezept müssen wir uns merken. Dazu gehört natürlich ein Caipiranha, das Nationalgetränk Brasiliens. Kleiner Spoiler: bei so etwas waren wir nicht das letzte Mal ;D
Der Flug von Foz de Iguazu nach Sao Paolo war mit Umsteigen und einigem Hin und Her verbunden, hat sich aber in mehr als einer Hinsicht gelohnt. Auf diesen Flügen haben wir eine sehr nette Dame kennengelernt, die uns mit reichlich guten Tipps für unseren Besuch in Brasilien versorgt hat. Aber es war vor allen Dingen die Aussicht, die diesen Flug besonders gemacht hat. Nicht nur konnten wir die Wasserfälle von Iguazu von oben sehen, wir konnten auch beim Anflug die schiere Größe von Sao Paulo bewundern. Sao Paulo gehört mit über 12 Millionen Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Städten der Welt und das nimmt man erst wirklich wahr, wenn man die Stadt mit ihren zahlreichen Hochhäusern in ihrer ganzen Dimension gesehen hat.
Wir haben in einem Hotel direkt im Zentrum gewohnt, in der Nähe befand sich die Haupteinkaufsstraße und eine Partymeile mit unzähligen Bars. Obwohl es das Zentrum ist, gehört dieser Stadtteil leider nicht zu den schönsten. Denn Sao Paulo hat trotz seiner verschiedenen Vorteile und Pluspunkte leider ein Problem: obdachlose Menschen. Viele Menschen haben hier ein Drogenproblem und landen oft auf der Straße, um ehrlich zu sein, habe ich noch nie so viele Obdachlose auf einem Haufen gesehen wie in Sao Paulo. Daraus resultieren natürlich weitere Probleme, wie Berge an Müll mitten auf den Gehwegen, übler Gestank fast überall, wo man hingeht und leider auch Diebstähle. Brasilien hat immer noch den Ruf eines gefährlichen Landes und das stimmt zwar auch, aber wenn man auf bestimmte Dinge achtet, ist es nicht gefährlicher als anderswo. Möglichst wenig Wertsachen mitnehmen, keinen wertvollen Schmuck offensichtlich tragen, sich vorher umschauen, wenn man Geld oder Handy rausholt und dann immer wieder gleich zurückstecken und die Dunkelheit meiden. Mit diesen allgemeinen Tipps hat man schon einige Präventationsmaßnahmen getroffen. Dennoch gebe ich zu, dass einen so viele Drogensüchtige und Obdachlose nervös machen und man noch alarmierter ist. Was wirklich schade ist, denn Sao Paulo hat viel zu bieten.
Das Wirtschaftszentrum Brasiliens ist eine Metropole mit riesigen und modernen Hochhäusern und doch findet man immer wieder mittendrin ältere architektonische Juwelen. Das Martinelli Building, die Kirche Mosteiro de São Bento oder das älteste Hochhaus der Stadt sind schon kleine Wunderwerke an sich. Das Theater und das Rathaus bilden einen schönen Platz und auf dem Dach des Rathauses wurde vor Jahren ein Garten angelegt, den man kostenlos besuchen kann und somit auch die damit verbundene Aussicht. Die Paulista Avenue ist bekannt für ihre Banken, Shopping Malls und riesigen Hochhäusern. Wenn man zu lange hinauf starrt, könnte einem schwindlig werden.
All das bildet eine schöne und sehr lebendige Umgebung, in der man sich schnell verlieren kann. Da dies metaphorisch und wortwörtlich gemeint ist, sollte man sich vorher informieren, welche Bezirke meiden sollte und welche etwas sicherer sind für Touristen.
Wie etwa der “Jardins-Bezirk”, in dem sich der Parque Ibirapuera befindet. Eine etwas gehoberene Umgebung mit vielen Grünflächen, wie etwa den eben genannten Park. Dieser bedeutet etwa das Gleiche für die Brasilianer wie der Central Park den New Yorkern. Und ist mit zwei Seen, Kinderspielplätzen, Sportfeldern und breiten Wegen ideal für eine entspannte Zeit. Christoph und ich haben uns an einem der Eingangstore zwei Fahrräder ausgeliehen und sind für 1 Stunde herum gekurvt. Der Tag war schön, das Grün erfrischend und die Menschen um uns herum hatten sichtlich Spaß. Kurz gesagt, ein perfekter Tag!
Hinterher sind wir mit der U-Bahn zu einem weiteren Park gefahren, Parque Villa-Lobos, der leider nicht so schön angelegt und interessant war wie der vorherige. Abgesehen von dem Riesenrad, von dem man über Sao Paulo blicken hätte können, wenn wir dazu die Muße gehabt hätten. 😉
Wie schon erwähnt, wird das Essen in Brasilien groß geschrieben und das nutzen wir in vollen Zügen aus. Man sollte jedoch auch etwas Vorsicht walten lassen, denn die Brasilianer sind für zwei Sachen in der kulinarischen Welt verschrien. Erstens: Sie lieben Zucker und tun es überall dazu. Und das ist wirklich wahr, besonders Limonaden oder andere Getränke haben einen gewaltigen Zuckeranteil!
Und zweitens scheuen sie leider vor keiner kulinarischen Verrücktheit zurück. Beim Kombinieren von Essen kennen sie keine Scham und das teilweise zum Leidwesen aller Ausländer. Aber wir wollen sie natürlich nicht schlecht reden, denn beachtet man diese Sachen nicht, dann ist Brasilien eine Offenbarung der Geschmäcker. Abgesehen von den legendären Churrascarias gibt es noch weitere Köstlichkeiten, die man unbedingt probiert haben sollte.
Kartoffelbrei gefüllt mit Fleisch und dann frittiert ist zu einem unserer liebsten Snacks geworden. Und auch die Sandwiches können sich sehen lassen. Zum einen das Mortadella Sandwich, das man am besten im Mercado Municipal, der zentralen Markthalle, sucht. Dort gibt es unzählige Anbieter, die sich kreativ und preislich alle voneinander unterscheiden. Sowie das Bauru Sandwich. Hierfür geht man am besten zum Ursprungsort, dem Ponto Chic. Beides sehr leckere Sandwichs, die ein Muss sind, für jeden, der mal nach Sao Paulo kommt.
Und kein Essen kommt ohne einen guten Caipirinha aus! In Brasilien sind die natürlich überall gut. Auf der Partymeile in Sao Paulo kann man sehr günstige, dafür sehr starke Caipis finden, die wahrlich für das Partyleben in dieser Stadt gemacht sind.
Das Land von Sommer und Winter – Teil 2: Winter Auf Reisen (besonders einer so großen, wie wir es machen) trifft man häufig auf unvorhersehbare
An der Copa… Copacabana Ach Rio, mein Rio. Ich glaube, schon an diesem Satz kann man erkennen, wie sehr uns Rio de Janeiro gefallen hat.
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