San Jose
Pura Vida Costa Rica wird oft als grünes Paradies beschrieben, denn immerhin bedecken ca. 70% von diesem Grün das Land und gehört zu den Ländern
Die letzten Wochen waren zwar super spannend, aber jeder Tag war doch gut ausgefüllt. Wir waren nun schon ca. 5 Monate unterwegs und wollten mal eine kurze Pause machen. Urlaub vom Urlaub also! Und was fällt einem dann besseres ein, als ein Strandurlaub in Mexiko? Nichts. Kaum war dieser Gedanke ausgesprochen, hatte Christoph schon den 80er-Hit “Loco in Acapulco” im Gehör… und ich dementsprechend auch. Acapulco liegt im Süden von Mexiko, an der pazifischen Küste und ist eher bei Einheimischen beliebt. “Der” Hotspot in Mexiko für Strandurlaub liegt aber an der gegenüberliegenden Küste. Cancun, Playa del Carmen und Tulum bilden ein traumhaftes Trio mit feinen Sandstränden, azurblauem Wasser und Palmen. Wohin denn jetzt also? Warum nicht beides, fragten wir uns und so flogen wir zuerst nach Playa del Carmen und dann nach Acapulco für jeweils ca. 2 Wochen.
Cancun und Playa del Carmen sind eher bei ausländischen Touristen beliebt und insbesondere bei Amerikanern. Daher ist hier so einiges “amerikanisiert”, dazu gehören leider auch die Preise. Es gibt Strandpromenaden, wo sich ein Hotel an das nächste reiht und dazwischen riesige Resorts mit Freizeitpark und Wellnessbereich. Dann gibt es noch jeweils eine breite Einkaufsstraße mit Souvenirläden, Restaurants und Bars, aus denen die neuesten Techno-Klassiker plärren. Ansonsten sind die Städte klassisch langweilig und chaotisch. Sicher findet man irgendwo im Stadtdschungel ein oder zwei schöne Ecken, aber mehr ist es auch nicht. Man fährt hierher, um sich zu entspannen oder, wenn man jung ist, sich zu amüsieren. Tagsüber jedenfalls vertreibt man seine Zeit klassisch an den wunderschönen Stränden und lässt sich die Sonne auf die viel zu weiße Haut scheinen. Genau das haben Christoph und ich auch gemacht und dabei eine merkwürdige Eigenart der Mexikaner entdeckt. An den Stränden vermieten sie Tische und Stühle und keine Liegen. So muss man entweder auf sein eigenes, mitgebrachtes Handtuch zurückgreifen oder die ganze Zeit sitzen (Resorts haben natürlich Liegen). Noch eine Angewohnheit, diesmal eine gute, ist, dass jeder Haushalt anscheinend einen Mixer im Küchenbestand hat. Ideal, um seine eigenen Margaritas zu mixen.
Jeder, der Christoph kennt, weiß, dass faul am Strand rumzuliegen nicht wirklich sein Ding ist. Ein Tagesausflug muss also her, um ihn bei Laune zu halten. Und was eignet sich da besser, als eine der größten Städte der Maya-Zeit: Chichén Itzá. Dieser vor Kolumbus erbaute Ort sucht wohl immer noch seinesgleichen, sowohl architektonisch als auch kulturell. Eine witzige Anekdote dazu: Bis 2010 befand sich dieser historische Goldfund noch im Privatbesitz. Der Eigentümer bot der Regierung mehrmals an, den Ort zu kaufen, weil er mit den Ruinen nichts anfangen konnte, doch keiner in der Regierung sah die kulturelle und historische Bedeutung des Ortes. Erst als der Besitzer mit Touristen und archäologischen Besuchern Geld machte, kaufte Mexiko Chichén Itzá. Dem ursprünglichen Besitzer gehört immer noch das einzige Hotel auf dem Grundstück. Neben dem Hotel und auf dem gesamten Grund verteilt, finden sich zahllose Händler.
Der Mittelpunkt von Chichén Itzá ist der Tempel von Kukulcán, einem 30m hohen Tempel zu Ehren des Hauptgottes der Maya. Die Treppen hinauf auf allen vier Seiten der Pyramide sind in einem 45° Winkel gebaut worden, haben die gleiche Anzahl wie ein Sonnenjahr und gleichen einer Schlange. Das sieht man besonders, wenn man etwas schräg zu ihnen steht oder wenn sie richtig beleuchtet werden. Der Tempel ist besonders für seine akustische Eigenart bekannt. Auf dem Platz davor muss man nämlich nur an der richtigen Stelle stehen, in die Hände klatschen und schon hört man den Vogelruf des Quetzals, des Götterbotens. Heutzutage ist es wissenschaftlich belegt, dass diese Geräusche wirklich von der Pyramide stammen. Wie genau das funktioniert, habe ich ehrlicherweise nicht ganz verstanden, aber vor dieser über 1000 Jahre alten Pyramide zu stehen und wie wild in die Hände zu klatschen, ist schon lustig.
Aber das ist nicht das einzige Bauwerk mit einer akustischen Besonderheit. Der Ballspielplatz, eingekesselt von zwei 8 m hohen Galerien, ermöglicht es, dass die gegenüberliegenden Bühnen miteinander kommunizieren können, ohne sich anschreien zu müssen. Dort wurden einige Komplotte und Intrigen geschmiedet, während auf der Rasenfläche darunter manchmal tödliche Ballspiele stattfanden. Unten hört man nämlich gar nichts, was oben gemunkelt wird. Die Ruinen sind in einem noch guten Zustand und so kann man die wunderschönen Verzierungen, Schnitzereien und Wandgemälde der Maya noch heute bewundern. Die Tempelanlage ist einen Besuch auf jeden Fall wert, hier steckt so viel Geschichte drin, dass man Jahre darüber reden könnte. Durch den guten Zustand kann man heute noch kleine Details, Besonderheiten und Geheimnisse entdecken, die die Geschichte erst richtig lebendig machen.
Ein weiteres Highlight von Mexiko findet man auf der ganzen Halbinsel Yucatán. Die Decken von Kalksteinhöhlen stürzen ein und geben so Zugang zum Grundwasser, so entstehen die sogenannten Cenoten. Anders gesagt sind Cenoten Höhlen, in denen man schwimmen gehen kann. Anders als auf den Bildern, die man immer im Internet sieht, ist man aber definitiv nicht alleine dort. Um die Cenoten wird oft ein ganzer Park drumherum gebaut, mit Restaurants, Souvenirläden und einer Tequilafabrik. Und obwohl sich hier das Leben tummelt, verändert sich die Atmosphäre gleich, wenn man die Treppe nach unten geht. Nur durch das Deckenloch beleuchtet, ist die Höhle recht dunkel. Graue Steinwände und fast schwarzes Wasser tragen zu einer mystischen und fast unheimlichen Stimmung bei. Das Wasser ist zwar kalt, aber noch annehmbar. Wie gesagt, zerstören nur die Menschenmassen die Stimmung in der Grotte. Sollte man also auch mal eine Cenote besuchen wollen (was wir absolut empfehlen), sollte man sich vorher informieren und vielleicht eine kleinere und nicht so belebte besuchen.
Acapulco hat weder einen riesigen Tempel noch Cenoten im Angebot. Die Stadt selbst hat auch nicht viel zu bieten und so bleibt einem nur übrig, die Strände zu besuchen und zu entspannen. Nicht das Schlimmste, aber auch nicht wirklich aufregend. Acapulco ist eher bei Einheimischen beliebt und so sind die Preise hier günstiger, internationalen Gästen würden wir dennoch raten, in die Gegend von Cancun zu reisen. Dort gibt es einfach mehr zu sehen, zu erleben und die Strände sind ehrlicherweise auch schöner. In ganz Mexiko gibt es noch sehr viele Käfer (ja, auch die Insekten, aber in diesem Fall meine ich das Auto), aber in Acapulco nahm das fast schon lächerliche Ausmaße an. Gefühlt jedes dritte Auto war ein Käfer. Die Gelegenheit konnten wir uns dann doch nicht entgehen und nach einem schönen Shoppingtag in der Innenstadt haben wir uns ein Taxi für die Rückfahrt herausgewunken. Natürlich ein Käfer, unglücklicherweise einer der ältesten und verrosteten Autos, die wir je gesehen haben. Der Fahrer musste immer mit der Handbremse bremsen. Der deutsche TÜV hätte vor Agonie aufgeschrien.
Warum Christoph und ich Mexiko aber so toll finden, ist in zwei Worten erklärt: Tacos. Margaritas. Ich glaube, das sagt schon alles, aber trotzdem erkläre ich es noch etwas genauer. Margaritas gibt es nicht nur überall und in verschiedenen Größen und Sorten, man kann sie auch ziemlich leicht zuhause nachmachen. Wie gesagt, kommt der immer vorhandene Mixer so super zum Einsatz und Christoph konnte sein Cocktail-Wissen unter Beweis stellen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Tacos hier sind nicht so, wie wir sie von der Heimat her kennen. Es sind eher kleinere Fladen, auf die etwas Fleisch gelegt wird (Schwein, Rind oder Huhn, verschieden gewürzt und geschnitten) und die man dann selber mit Zwiebeln und Soßen belegen kann. Vertrau’ übrigens nie einem Mexikaner, der behauptet, eine Soße sei nicht scharf (für sie bestimmt nicht, aber für dich armer Tropf sicherlich!). Verfeinern kann man das Ganze noch mit Salz und Limettensaft. Einfach nur lecker und macht süchtig! Zum Glück findet man wirklich überall zumindest einen kleinen Taco-Straßenstand und kann so das neu gefundene Lieblingsessen zu jeder Tageszeit genießen.
Pura Vida Costa Rica wird oft als grünes Paradies beschrieben, denn immerhin bedecken ca. 70% von diesem Grün das Land und gehört zu den Ländern
¡Viva Mexiko! Mexiko-Stadt und seine Umgebung gehören mit über 22 Millionen Einwohnern zu den größten Städten der Welt. Doch das müssen Christoph und ich irgendwie