
Wie finanzieren wir uns die Reise eigentlich?
Wie finanzieren wir uns die Reise eigentlich? Normalerweise schreibt Lea größtenteils den Blog hier, da Finanzen aber nun mal mein persönliches Thema und meine Expertise
Amsterdam war das erste Ziel auf unserer Weltreise und um es gleich vorweg zu nehmen: wir haben keine Tulpen gesehen, die Saison ist vorbei. Doch wir haben andere schöne Dinge in Amsterdam gesehen und erlebt. Ich mache mich gerne über Christoph und seine Neigung lustig, überall mitzumachen und über ein bestimmtes Thema alles wissen zu müssen. Manchmal kommt uns das aber zu gute. Als wir anfingen die Reise zu planen, hat Christoph darauf bestanden, dass wir uns bei allen möglichen Mitglied- und Bonusprogrammen von Hotels und Airlines anmelden müssen. Und wer hätte gedacht, dass genau eine solche Anmeldung uns schon am ersten Tag in Amsterdam helfen würde? Eigentlich haben wir unseren Flug von Hamburg nach Amsterdam für abends gebucht, doch der wurde gestrichen und so mussten wir schon um 6 Uhr morgens fliegen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich definitiv kein Morgenmensch bin und einen langen Schlaf benötige. Solche frühen Termine machen mich also völlig fertig und leider oftmals auch schlecht gelaunt. Nun gut, was sein muss, muss sein, also standen wir um 8 Uhr in der Früh verschlafen am Schiphol Flughafen und suchten unseren Weg zu unserem Hotel, um wenigstens unsere zwei riesigen Koffer abzugeben. Doch dank der besagten Mitgliedschaft durften wir unser Hotel schon um 9 Uhr morgens beziehen, obwohl man normalerweise erst ab 15 Uhr einchecken darf. Nun fing der erste Tag unserer Weltreise doch gut an und nach einem kurzen Schläfchen haben wir unsere Gegend erkundet.
Das erste Wort, das mir zu Amsterdam einfällt, ist „modern“. Eine neue, moderne Stadt in Zentraleuropa. Und dieser Eindruck vertiefte sich über die Tage nur. Und das meine ich in keinem Fall im negativen Sinne, ganz im Gegenteil. Die Stadt ist grün, es gibt viele Parks, die Infrastruktur ist Wahnsinn (Busse, Trams, Metro, Schiffe, Bahnen), überall hat man Internet und die Stadt sieht sicher und sauber aus. Doch besonders faszinierend fand ich die Balance in der Innenstadt von Amsterdam. Kunst, Kultur und Geschichte sind perfekt eingebunden und alte Architektur vermischt sich mit der Moderne. Alte Häuser, wie man sie von Fotos kennt, findet man in der Altstadt zuhauf, doch sie sehen weder abgeranzt noch wirklich alt aus. Alle Häuser sehen saniert oder zumindest frisch gestrichen aus und versprühen somit ihren Charme wie vor 100 Jahren. Gleich daneben haben sich die Architekten der Zukunft ausgetobt und große, abstrakt aussehende Gebäude entstehen lassen, bei denen man fast geblendet wird, so viel Glas wie sie dort verbaut haben. Doch sie fügen sich genauso leicht in das Stadtbild ein wie die Grachten und alten Fachwerkhäuser. Eine gute Balance zwischen Alt und Neu wurde in Amsterdam gefunden, sodass die Stadt nicht nur auf zeitgemäße Weise ihre Geschichte zeigt, sondern man kann sich vorstellen, wie sich die anderen mitteleuropäischen Städte in Zukunft entwickeln könnten.
Hier wollen wir uns bei unserer Freundin Dani ganz herzlich bedanken! Christoph und Dani kennen sich schon seit über 10 Jahren und Dani lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in den Niederlanden. Sie hat sich extra für uns 2 Tage Zeit genommen und unsere Reiseführerin gespielt. Danke Dani, für die schöne Zeit. Gleich erst einmal eine Anmerkung: wenn man eine größere Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten besucht, würden wir empfehlen zu schauen, ob es einen City-Pass gibt, die lohnen sich meistens in Hinsicht auf Geldeinsparungen und beantworten gleichzeitig die Frage, was man sich an diesem Ort anschauen sollte. In Amsterdam haben wir einen solchen gekauft, doch war leider die Top-Attraktion, das Van-Gogh-Museum, nicht inkludiert. Nichtsdestotrotz wollten wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen und steuerten diese Destination als erstes an. Gleich wurden wir eines Besseren belehrt: es war für diesen Tag komplett ausverkauft (und wir waren um 11 Uhr vormittags dort). Also machten wir doch eine Online-Reservierung, die nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch klappte, für den nächsten Morgen. Und danach konnten wir bestätigen, was uns jeder erzählte: das Van-Gogh-Museum ist absolut sehenswert! Es ist großflächig ausgebaut und doch kommt man mit einem Audioguide schnell hindurch. Interessante Theorieansätze und aufmerksame Details bestimmten die Tour und keine langweiligen Zahlen. Bei den berühmten Gemälden wurde es etwas voll, aber das ist ja nur natürlich. Es ist wohl eines der durchdachtesten Museen der Welt.
Das zweitbekannteste Museum in Amsterdam, das Rijksmuseum, haben wir auch besucht, doch hier war man schnell überfordert, wenn man alleine herumirrt. Tolle und berühmte Kunstwerke, in einem großen, leicht verwinkelten Gebäude beschreibt es knapp und gut. Eine geführte Tour ergibt hier Sinn und hätte es definitiv interessanter gemacht. Ein weiteres Museum ist das Moco-Museum, berühmt für seine modernen Kunstwerke und Ausstellungen. Ein schneller Rundgang in kleinen Räumen vertrieb die Zeit kurzweilig und überraschte uns positiv.
Ich denke, jeder, der nach Amsterdam kommt, macht eine Grachtenfahrt und so auch wir. Christophs persönliches Highlight erfreute uns alle und hat sich nicht umsonst den Ruf eines „Must-see“ verdient. Dazu muss man noch erwähnen, dass wir in den Tagen, die wir hier waren, außergewöhnliches Glück mit dem Wetter hatten. Strahlend blauer Himmel, immer über 25°C und kein einziges Mal Regen machte den ganzen Aufenthalt noch angenehmer. Und so genossen wir auch die Bootstour bei schönstem Sonnenschein und ließen Stadt und Leute auf uns wirken.
Zu einem guten Bier sagt man doch nie Nein und so kommt man in Amsterdam auch nicht um einen Besuch zu der Heineken Brauerei und um, wie sie es so schön nennen, die „Heineken Experience“ zu erleben. Kurz gefasste Tour, die etwas überlaufen ist und wo man leider etwas durchgescheucht wird, um sie vollständig aufnehmen zu können, mit einigen interaktiven Highlights und 2 kühlen Heineken-Bieren, die einen in einer Kellerbar mit klebrigem Boden zum Ende hin erwarten. Lustiger Zeitvertreib, hatte aber mit der Erfahrung des Bierbrauens wenig zu tun.
Da war die Bonton-Tour schon beeindruckender, bei der man einen Edel-Strip-Club/Bordell besuchen durfte. Denn machen wir uns nichts vor, das Rotlichtviertel gehört zu Amsterdam genauso wie die Reeperbahn zu Hamburg. Ein kleiner, exklusiver Laden in einem der so typischen engen Häuser von Amsterdam gewährt Einblicke in die Räumlichkeiten und den Alltag der Damen. Der kurze Besuch mit einem kostenlosen Drink und sehr privaten Einblicken lohnt sich auf jeden Fall.
Also, was fehlt noch, wenn man die Niederlande erleben möchte? Na klar, die Windmühlen! Und die besten findet man 20 Minuten mit dem Bus außerhalb von Amsterdam in Zaans Schans. Dort sieht man alte Holzwindmühlen, grüne Wiesen, Kühe, einen See und wunderschöne traditionell gebaute Häuschen, wie man sie auf den Postkarten vorfindet. Genauso sieht es dort aus und auch wenn man aus den Augenwinkeln die riesigen Kakao-Fabriken sieht (dort ist das Kakaozentrum der Niederlande) und jeder dort einem der zehntausend Touristen etwas verkaufen möchte, tut es der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch. Wir haben uns sogar einen kurze Bootstour gegönnt, sodass wir die Windmühlen auch vom Wasser aussehen konnten, und genossen jede Minute.
Wie in jeder Stadt gibt es auch in Amsterdam einen Aussichtspunkt, hier heißt er „A’dam Lookout“ und ist mit einer Fähre zu erreichen. Berühmt ist er für die höchste Schaukel Europas, doch auch hier benötigt man ein echt gutes Timing oder eine Online-Reservierung, denn bei unserem spontanen Besuch hätte Christoph 1 ½ Stunden auf die Schaukel warten müssen und hätte sie sogar noch extra bezahlen müssen (nur die Aussichtsplattform war in unserem City-Pass enthalten). Also genossen wir nur die schöne Aussicht und hatten einen herrlichen 360° Blick über Amsterdam.
So, jetzt bin ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr herausgekommen, daher muss ich noch ein paar negative Kleinigkeiten aufzeigen, sonst wirft man mir noch Bestechung vor. Denn von einer Sache wurden wir in Amsterdam enttäuscht und das war der Blumenmarkt. Berühmt für seine Vielfältigkeit waren es für uns nur 5-7 kleine Verkaufsstände entlang einer schmalen Straße. Nicht einmal ein Viertel so lang wie der Naschmarkt und mit immer denselben Waren, so dass wir wenig beeindruckt waren. Vielleicht ist er aber auch in der Hochsaison der Tulpen schöner, aber das können wir nur klären, wenn wir zu dieser Zeit noch mal hierher reisen.
Wie gesagt, sind die öffentlichen Verkehrsmittel super ausgebaut und man kann jedes Ziel mit Leichtigkeit erreichen. Wie man aber dieses Ziel erreicht, scheint schon etwas komplizierter zu sein vor lauter Auswahl und dann auch noch die geeignete Fahrkarte zu finden, insbesondere bei einem Ziel außerhalb Amsterdams. Das ist eine Aufgabe, die etwas Zeit in Anspruch nimmt. Da wir eine super Fremdenführerin hatten (😉), die uns das abgenommen hat, kamen wir ganz einfach von A nach B, aber als wir nach Zaanse Schans und danach nach Haarlem gefahren sind, mussten wir für jede Strecke eine andere Fahrkarte kaufen, da die Verkehrsmittel jeweils von anderen Betrieben geführt worden sind. Klingt jetzt nicht wirklich schlimm und ist es auch nicht. Könnte aber für diejenigen, die zum ersten Mal in dieser Stadt sind und niemanden kennen, etwas Zeit in Anspruch nehmen. Mein Krieg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Welt beginnt genau hier und es ist nicht das letzte Mal, dass ich mich über sie beschweren werde.
Ein zweiter Punkt, der etwas aneckt, ist die völlig bargeldlose Gesellschaft. Das ist an sich nichts Falsches, nur einfach ungewohnt. Wenn man sogar die Toilettengebühr vom 1€ per Karte zahlen muss, kommt man sich schon etwas merkwürdig vor. Auch bei den Fahrkarten im Bus hält man seine EC-Karte hin, auch wenn die Fahrkarte nur 2,50€ kostet. Bei den wenigsten Läden und Ausflügen kann man bar zahlen, jeder zahlt alles mit Karte. Wir waren mit unserer Freundin Dani und ihrem Freund essen und am Ende gab es eine 15-minütige Diskussion, wer wie was zahlt. Denn in den Niederlanden trennt man die Rechnung anscheinend nicht, sondern eine Person zahlt und die anderen überweisen ihm oder ihr das Geld. Dafür haben sie eine spezielle App, die das schnell und einfach für sie übernimmt. Leider haben wir diese App nicht und Paypal benutzen die beiden Amsterdamer nicht mehr. Zum Glück hat sich jemand freundlicherweise doch bereit erklärt, unser Bargeld anzunehmen, denn „ab und zu benutze er es ja doch noch.“
Alles in dieser Stadt kann man online machen, reservieren oder bestellen. Das erleichtert einem schon vieles, blöd nur, wenn das System gerade nicht funktioniert. Wie bei uns und unserem City-Pass. Da musste man einige Unternehmungen vorab online buchen, doch bei der Heineken Brauerei hat das nicht funktioniert. Da sind wir spontan mit unserer Freundin hingegangen, um zu fragen, ob man die Tickets vor Ort buchen könnte. Nein, das geht nicht, man könnte zwar spontan vorbeikommen, aber wenn man die Tickets, die bei dem Pass inkludiert sind, nutzen möchte, müsse man das schon vorher online reservieren. Naja, wir sind trotzdem reingekommen, aber nur weil sie von unserem Problem wussten und nicht, weil es dann am Ende funktioniert hat. Auch bei der Reservierung für das Van-Gogh-Museum gab es online Probleme und erst als uns schlussendlich eine andere Internetseite gezeigt wurde, konnten wir die Reservierung vollenden. Ich weiß, dass das erst einmal nicht so klingt als wäre das ein wirkliches Problem gewesen und das war es für uns auch nicht. Aber ich denke ebenfalls, dass uns unsere Freundin, die mit dem zuständigen Personal immer auf Niederländisch gesprochen hat, eine große Hilfe war! Natürlich sprechen fast alle Niederländer perfekt Englisch, aber man darf nicht vergessen, dass es dennoch „nur“ die Zweitsprache ist und man selber vielleicht auch nicht das beste Englisch parat hat. Man kommt wahrscheinlich bei den meisten Sehenswürdigkeiten etc. auch so rein, aber wenn man technisch nicht fit ist und einem Onlinereservierungen schwer fallen, hat man es eindeutig schwerer.
Wenn man Christoph und mich kennt, dann weiß man, dass uns die Leidenschaft für Essen und Trinken überall mit hin begleitet. Alles muss mal ausprobiert werden und wir lieben es auch neue Kreationen zu entdecken. Und so darf ein Abschnitt über das Essen in Amsterdam natürlich nicht fehlen. Vorweg sei gesagt, dass es ganz schön schwer war ein niederländisches Restaurant mit einheimischer Küche zu finden (das wurde uns sogar von einem geborenen Niederländer bestätigt). Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft Stampot aufzutreiben, eine Art Kartoffelbrei mit Gemüse verarbeitet und Fleisch darauf. In unterschiedlichen Variationen zu bekommen und ein Essen, was die niederländische Mama am Sonntag für ihre Kinder kocht. Zum Abschluss noch Poffertjes und das Menü war perfekt.
Ein kurzer Abstecher in eines der berühmt-berüchtigten Coffeeshops, um einen „Space Cake“ zu vernaschen (der leider überhaupt keine Wirkung zeigte), durfte natürlich nicht fehlen und die nur berüchtigten Kroketten aus dem Automaten haben wir uns auf Anraten Einheimischer hin nur angeschaut. Unser persönliches Essens-Highlight war jedoch ein Restaurant namens „Nomads“, zu dem Dani uns gebracht hatte. Der Koch reist alle halbe Jahre um die Welt und kreiert daraufhin 2 Menüs aus zwei verschiedenen Ländern. Am Anfang bekommt man zwei kleine Happen vorgesetzt, die jeweils eines der Menüs repräsentieren. Man sucht sich das aus, was einem mehr geschmeckt hat und der Rest ist eine Überraschung. Tolles Ambiente (direkt neben einer Gracht), nettes Personal und das Essen ist ganz neu interpretiert und verspricht wirklich leckere Überraschungen.
Wir ihr lesen konntet, überwiegen eindeutig die schönen Seiten Amsterdams die kleinen Baustellen. Den Stadtkern, die hübschen Häuser und die grünen Grachten haben uns die gesamte Zeit begleitet als wir von einer Attraktion zur nächsten gewandert sind (viele liegen so nah beieinander, sodass man sie zu Fuß erreichen kann) und haben uns jedes Mal bestätigt, was wir im Herzen gedacht haben: Amsterdam ist wunderschön und eine Reise wert!
Wie finanzieren wir uns die Reise eigentlich? Normalerweise schreibt Lea größtenteils den Blog hier, da Finanzen aber nun mal mein persönliches Thema und meine Expertise
Antwerpen meint es nicht gut mit uns Ich denke, es passiert jedem, der auf Reisen ist, besonders bei längeren. Dass es uns aber so früh