Die Lebensfrohen

Alte Freunde, alte Geschichte, neue Erfahrungen

Ich mache mich gerne über Christoph und seine Neigung überall mitmachen und über ein bestimmtes Thema alles wissen zu müssen lustig. Manchmal kommt uns das aber zu gute. Als wir anfingen die Reise zu planen, hat Christoph darauf bestanden, dass wir uns bei allen möglichen Mitglied- und Bonusprogrammen von Hotels und Airlines anmelden müssen. Und wer hätte gedacht, dass genau eine solche Anmeldung uns schon am ersten Tag in Amsterdam helfen würde. 

Eigentlich haben wir unseren Flug von Hamburg nach Amsterdam für abends gebucht, doch der wurde gestrichen und so mussten wir schon um 6 Uhr morgens fliegen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich definitiv kein Morgenmensch bin und ich einen langen Schlaf benötige. Solche frühen Termine machen mich also völlig fertig und leider oftmals auch schlecht gelaunt.

Nun gut, was sein muss, muss sein, also standen wir um 8 Uhr in der Früh verschlafen am Schiphol Flughafen und suchten unseren Weg zu unserem Hotel, um wenigstens unsere zwei riesigen Koffer abzugeben. Doch dank der besagten Mitgliedschaft (Christoph hat sich irgendwie den Diamond Elite Status geholt) durften wir unser Hotel schon um 9 Uhr morgens beziehen, obwohl man normalerweise erst ab 15 Uhr einchecken darf. Nun fing der erste Tag unserer Weltreise doch gut an und nach einem kurzen Schläfchen haben wir unsere Gegend erkundet.

Gleich zum Anfang wollen wir uns bei unserer Freundin Dani ganz herzliche bedanken! Christoph und Dani kennen sich schon seit über 10 Jahren und Dani lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in den Niederlanden. Sie hat sich extra für uns 2 Tage Zeit genommen und unsere Reiseführerin gespielt. Danke Dani, für die schöne Zeit. Ich habe schon in einem anderen Blogbeitrag Amsterdam als Ganzes gewürdigt, nun möchte ich kurz erzählen, was wir im Einzelnen gemacht haben. Dazu eine Anmerkung: wenn man eine größere Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten besucht, würden wir empfehlen zu schauen, ob es einen City-Pass gibt, wie wir es in dem Blogartikel „City-Pässe“ beschrieben haben.

In Amsterdam haben wir einen solchen gekauft, doch war leider die Top-Attraktion, das Van-Gogh-Museum, nicht inkludiert. Nichtsdestotrotz wollten wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen und steuerten diese Destination als erstes an. Gleich wurden wir eines Besseren belehrt: es war für diesen Tag komplett ausverkauft (und wir waren um 11 Uhr vormittags dort). Also machten wir doch eine Online-Reservierung, die nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch klappte, für den nächsten Morgen.

Und danach konnten wir bestätigen, was uns jeder erzählte: das Van-Gogh-Museum ist absolut sehenswert! Es ist großflächig ausgebaut und doch kommt man mit einem Audioguide schnell hindurch. Interessante Theorieansätze und aufmerksame Details bestimmten die Tour und keine langweiligen Zahlen. Bei den berühmten Gemälden wurde es etwas voll, aber das ist ja nur natürlich.

Das zweitberühmteste Museum in Amsterdam, das Reijksmuseum, haben wir auch besucht, doch hier war man schnell überfordert, wenn man alleine herumirrt. Tolle und berühmte Kunstwerke, in einem großen, leichtverwinkelten Gebäude beschreibt es knapp und gut. Eine geführte Tour ergeben hier Sinn und hätten es definitiv interessanter gemacht. Ein weiteres Museum ist das Moco-Museum, berühmt für seine modernen Kunstwerke und Ausstellungen. Ein schneller Rundgang in kleinen Räumen vertrieb die Zeit kurzweilig und überraschte uns positiv.

Ich denke, jeder der nach Amsterdam kommt, macht eine Grachtenfahrt und so auch wir. Christophs persönliches Highlight erfreute uns alle und hat sich nicht umsonst den Ruf eines „Must-see“ verdient. Dazu muss man noch erwähnen, dass wir in den Tagen, die wir hier waren, außergewöhnliches Glück mit dem Wetter hatten. Strahlend blauer Himmel, immer über 25°C und kein einziges Mal Regen machte den ganzen Aufenthalt noch angenehmer. Und so genossen wir auch die Bootstour bei schönstem Sonnenschein und ließen Stadt und Leute auf uns wirken.

Da Essen und Trinken immer zu uns und unseren Ausflügen gehören, kamen wir auch nicht umhin die Heineken Brauerei zu besuchen und wie sie es so schön nennen, die „Heineken Experience“ zu erleben. Kurz gefasste Tour, die etwas überlaufen ist und wo man leider etwas durchgescheucht wird, um sie vollständig aufnehmen zu können, mit einigen interaktiven Highlights und 2 kühlen Heineken-Bieren, die einem in einer Kellerbar mit klebrigem Boden zum Ende hin erwarten. Lustiger Zeitvertreib, hatte aber mit der Erfahrung des Bierbrauens wenig zu tun.

Da war die Bonton-Tour schon beeindruckender, bei der man einen Edel-Strip-Club/Bordell besuchen durfte. Denn machen wir uns nichts vor, das Rotlichtviertel gehört zu Amsterdam genauso wie die Reeperbahn zu Hamburg. Ein kleiner, exklusiver Laden in einem der so typischen engen Häuser von Amsterdam gewährt Einblicke in die Räumlichkeiten und den Alltag der Damen. Kurzer Besuch mit einem kostenlosen Drink und sehr privaten Einblicken lohnt sich auf jeden Fall. Besonders spannend ist auch das “Champagner-Business”, das die Damen dort als nettes Nebeneinkommen betreiben und so durch die üppigen Provisionen auch schon mal über 1000 Euro pro Abend verdienen können ohne ihre Hauptleistungen angeboten zu haben!

Also, was fehlt noch, wenn man die Niederlande erleben möchte? Na klar, die Windmühlen! Und die besten findet man 20 Minuten mit dem Bus außerhalb von Amsterdam in Zaans Schans. Dort sieht man alte Holzwindmühlen, grüne Wiesen, Kühe, einen See und wunderschöne traditionell gebaute Häuschen, wie man sie auf den Postkarten vorfindet. Genauso sieht es dort aus und auch wenn aus den Augenwinkeln die riesigen Kakao-Fabriken sieht (dort ist das Kakaozentrum der Niederlande) und jeder dort einem der zehntausend Touristen verkaufen möchte, tut es der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch. Wir haben uns sogar einen kurze Bootstour gegönnt, sodass wir die Windmühlen auch vom Wasser aussehen konnten, und genossen jede Minute.

Wie in jeder Stadt gibt es auch in Amsterdam einen Aussichtspunkt, hier heißt er „A’dam Lookout“ und ist mit einer Fähre zu erreichen. Berühmt ist er für die höchste Schaukel Europas, doch auch hier benötigt man ein echt gutes Timing oder eine Online-Reservierung, denn bei unserem spontanen Besuch hätte Christoph 1 ½ Stunden auf die Schaukel warten müssen und hätte sie sogar noch extra bezahlen müssen (nur die Aussichtsplattform war in unserem City-Pass enthalten). Also genossen wir nur die schöne Aussicht und hatten einen herrlichen 360° Blick über Amsterdam.

Nur von einer Sache wurden wir in Amsterdam enttäuscht und das war der Blumenmarkt. Berühmt für seine Vielfältigkeit waren es für uns nur 5-7 kleine Verkaufsstände entlang einer schmalen Straße. Nicht einmal ein Viertel so lang wie der Naschmarkt mit immer denselben Waren beeindruckte uns es wenig. Vielleicht ist er aber auch in der Hochsaison der Tulpen schöner, aber das können wir nur klären, wenn wir zu dieser Zeit noch mal hierherreisen.

Den Stadtkern, die hübschen Häuser und die grünen Grachten haben uns die gesamte Zeit begleitet als wir von einer Attraktion zur nächsten gewandert sind (viele liegen so nah beieinander, sodass man sie zu Fuß erreichen kann) und haben uns jedes Mal bestätigt, was wir im Herzen gedacht haben: Amsterdam ist wunderschön und eine Reise wert!

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