Die Lebensfrohen

Dallas Skyline

Dallas

- Howdy, BIG State

Ach, endlich nach monatelangem Dschungel wieder die westliche Zivilisation erreichen – so fühlt es sich an, in die USA einzureisen. Kleiner Scherz, eher andersherum ;P. Was einem dennoch auffällt, sobald man das Land der Freiheit betritt, sind doch die Unterschiede zum südlichen und mittleren Amerika. Und nicht alle sind leider positiv. Ich könnte wahrscheinlich einen eigenen Artikel über die Nachteile von den USA schreiben, werde ich zwar nicht tun, aber keine Sorge, ich werde sie auch so oft genug erwähnen. Fangen wir doch mit einer Sache an, die uns wirklich unsere ganze Reise in den USA begleitet: Autos und Straßenverkehr. Alles, und ich meine wirklich alles, ist für Autos ausgelegt. Angefangen bei den super breiten Straßen, wo selbst eine Einbahnstraße wie für zwei Autos aussieht, über die Einkaufszentren, die man nur mit einem Auto erreichen kann, bis hin zu den Parkplätzen, die überall so groß sind wie Fußballfelder und man immer betet, dass man direkt beim Eingang einen Parkplatz findet, ansonsten müsste man eine halbstündige Wanderung unternehmen (ok, der letzte Teil war etwas überzogen, aber der Rest entspricht der Wahrheit!). Besonders der mittlere Teil hat uns manchmal ziemlich Nerven gekostet, denn nur um Einkaufen zu gehen, mussten wir in manchen Städten mindestens 20 Minuten zu Fuß gehen oder sogar ein Uber rufen. Und das ist, um ehrlich zu sein, echt lächerlich.

Das klang jetzt alles sehr negativ, besonders für eine Einleitung, aber das war natürlich noch nicht alles, was die USA ausmacht. Alles ist modern, voller Technologie und der Bequemlichkeit dienend. All das vereint auch unser erstes Ziel in den USA, denn von Mexiko aus sind wir nach Houston, Texas, geflogen. Und zwar nur für einen einzigen Zweck: das NASA Space Center. Ganz ehrlich, haben weder Houston noch die NASA mich wirklich interessiert, aber Christoph wollte sich das unbedingt anschauen und wann kommt man noch einmal dazu? Also, ab nach Houston. Wir haben dort nur eine Nacht verbracht, am Rande der Stadt, wo sich das Museum befindet, also haben wir nichts von Houston gesehen. Dennoch hat sich dieser Zwischenstopp zu 100% gelohnt.

Space Center Houston Eingang
Space Center Houston
Space Center ISS
Space Center Rakete

Das NASA Space Center ist ein riesiger Komplex und in mehrere Stationen aufgeteilt. Alles kann man sich anschauen, die Anfänge, die erste Raumkapsel, die ersten Schritte auf dem Mond, die Pioniere des Weltalls und man kann sogar ein Transportflugzeug, auf dem das Spaceship transportiert wird, anschauen. Es gibt natürlich auch eigene Stationen für die ISS und den Traum der Zukunft, die Reise zum Mars. Seine Eintrittskarte kann man sozusagen aufwerten, indem man noch zusätzliche Aktivitäten dazubucht. Das haben wir getan, denn wenn wir schon da waren, wollten wir auch eine alte Kommandozentrale sehen. Mit einer kleinen Bimmelbahn werden die Besucher über das riesige Gelände der NASA gefahren, um bei der ehemaligen Kommandozentrale im Zuschauerraum Platz zu nehmen. Sie haben noch alles original gelassen, man kann sogar noch die Aschenbecher sehen. Der Zuschauerraum ist von der Zentrale durch eine Plexiglasscheibe getrennt, doch die Einzelheiten kann man deutlich erkennen. Dazu gibt es ein Video, eine Erklärung und die erste Landung auf dem Mond wird mit den echten Tonbändern nachgespielt. Noch ein kurzes Foto und schon geht es wieder zurück zum Museum. Es gibt so viel zu sehen und immer wieder kann man mithilfe aktiver Elemente selbst in die spannende Welt des Universums eintauchen, sodass die Zeit wie im Flug vergeht. Ein so gut organisiertes und interessantes Museum haben wir selten gesehen und haben mit viel Vergnügen und Spaß den ganzen Tag dort verbracht. Wer also mal in der Nähe von Houston ist, sollte das auf keinen Fall verpassen!

Space Center Kommandozentrale
Space Center Rakete
Space Center Mondstein
Space Center Raumanzug
Space Center Mondlandung

Um uns nach diesem anstrengenden Tag zu stärken, haben wir das aufgesucht, nachdem wir uns schon vor der Reise nach Texas verzerrt haben: texanisches Barbeque! Traum aller BBQs, mit Rippchen, Pulled Pork, Brisket, Hähnchen und scharfen Würstchen. Coleslaw, Pommes, Mac’n’Cheese und natürlich die berühmte BBQ-Sauce begleiten das Fleisch auf beste Art und Weise. Mein Gott, das können sie, die Texaner. Sagen wir mal so, das war nicht das letzte Mal, dass wir dieses Essen in den USA gegessen haben. Einfach nur köstlich. Doch mit etwas Gutem kam auch etwas Schlechtes, denn dort haben wir die unverhältnismäßige Trinkgeldkultur der Amerikaner kennengelernt. Dass die USA ein teures Land ist, haben wir gewusst, eine Übernachtung gibt es mittlerweile kaum mehr unter 100€ und in einem “günstigen” Restaurant kosten zwei Getränke und zwei Hauptspeisen locker 50€. Eingerechnet bei Letzterem ist natürlich noch nicht das Trinkgeld und das wollen sie alle haben und zwar nicht zu knapp. Die Auswahloptionen sind meistens auf 20, 25 oder 30% eingestellt (man kann das aber auch zum Glück individuell eingeben) und das selbst bei Selbstbedienungsrestaurants. Das heißt, man geht selber zur Theke, bestellt, bringt das Essen selber zum Tisch und muss dann noch Trinkgeld zahlen. Wir haben sogar Läden kennengelernt, da gab es bei den Zahlungsmöglichkeiten 50% Trinkgeld als Auswahl oder 20% waren schon in der Rechnung integriert. Man muss beim Bezahlen höllisch aufpassen und für uns Europäer war das einfach super übertrieben, insbesondere weil die Servicekraft dadurch nicht höflicher war.

Texanisches BBQ
Texanisches BBQ 2

Nach einer Nacht im Bus, schwerem Unwetter und einer Verzögerung von ungefähr fünf Stunden im Stau sind wir endlich in unserem Hotel angekommen. Das war natürlich leider viel zu spät für das Hotel und so durften wir um 5 Uhr morgens uns ein neues Hotel suchen. Dank schnellem Internet haben wir das aber zum Glück auch geschafft und nach einem kurzen Umzug sind wir endlich in Dallas angekommen. Wer an Texas denkt, denkt wahrscheinlich an Cowboys,  Wildpferde und Ölquellen. Alles davon haben wir in Dallas nicht gesehen und um ehrlich zu sein ist Dallas an sich keine besonders schöne oder aufregende Stadt. Im Gegenteil, eine zwar sehr groß gefächerte Stadt mit riesigen Außenbezirken, besitzt einen winzigen Stadtkern, sodass man innerhalb eines Wochenendes alles gesehen hat.

Dallas Downtown
Dallas Downtown 2
Dallas Skyline
Dallas Theatre

Wofür Dallas wahrscheinlich am bekanntesten ist, ist das Attentat auf John F. Kennedy. Dazu gibt es dort ein echt cooles Museum, das liebevoll gestaltet wurde, mit Fotos, Filmen, Interviews und Modellen. Es ist sehr gut besucht, weil es hauptsächlich die einzige Attraktion dort ist. Das Museum befindet sich in der alten Bibliothek, wo der mutmaßliche Täter Harvey Lee Oswald zuerst gearbeitet und dann von dort die tödlichen Schüsse abgegeben haben soll. Das Attentat wird aus allen Blickwinkeln untersucht und natürlich werden auch die ganzen Verschwörungstheorien dazu behandelt. Wer den ehemaligen US-Präsidenten schlussendlich ermordet hat, wird dabei nicht hundertprozentig klargestellt, also ist man hinterher genauso schlau wie vorher. Aber die Tatsache, dass selbst das offizielle Museum diese Frage offen lässt , macht das Thema und den Besuch umso spannender.

Dallas Hauptplatz
Dallas Bücherei Ausblick
John F. Kennedy Museum
John F. Kennedy Museum 2

Das bekannte Denkmal für John F. Kennedy ist hingegen leider sehr enttäuschend. Ein riesiger, ausgehöhlter Klotz mitten in einem langweiligen Park soll dem Präsidenten gedenken. Zwar ist das Denkmal aus einem wirklich schönen Stein, das muss man zugeben, viel mehr gibt es dort aber nicht zu sehen. Wie gesagt, ist die Innenstadt klein, aber im Grunde ganz schön und neu gestaltet. Wenn man Glück hat wie wir, sitzt man in einem netten Biergarten, hört Live Musik und genießt dabei das texanische Barbecue. Denn diesen Lebensstil haben die Texaner perfektioniert und das texanische BBQ hat Christoph und mich die ganze Zeit in den USA verfolgt.

John F. Kennedy Denkmal
Dallas Blockhütte

Ich denke, ich kann hier kein gerechtes Fazit über Texas ziehen. Von Houston haben wir außer dem Space Center nichts gesehen, aber das Museum war den Abstecher trotzdem auf jeden Fall wert. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Von Dallas waren wir eher enttäuscht, es war für uns keine interessante Stadt und besonders schön oder eindrucksvoll war sie auch nicht. Verdeutlicht wird dieser Eindruck von unserem Erlebnis, dass das einzige “Howdy”, das wir gehört bzw. gelesen haben, auf der Tragfläche unseres Flugzeugs nach Vegas stand. Vielleicht haben wir in diesen Großstädten auch nicht das “wahre” Texas gesehen und müssen nächstes Mal kleinere Ortschaften besuchen, um das Gefühl des Wilden Westens einzufangen. Vielleicht treffen wir dann sogar auf einen Cowboy.

Texas Stay wild

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