Die Lebensfrohen

Kobold mit Goldtopf gesucht

Nun hat es leider Lea erwischt und sie ist krank geworden, sodass sie von Dublin bis auf die Fahrt vom Flughafen zum Hotel (und dann wieder am Abreisetag zurück) nichts gesehen hat. Also darf ich meine Erfahrungen und Eindrücke von Dublin schildern.

Es beginnt aber eigentlich noch in Manchester, denn wir hatten zuerst für Dublin ein AirBnb gebucht. Superzentral gelegen, ein Mörderpreis und hätte sich gut ergeben, da wir eine Waschmaschine gehabt und so auch wieder mal die Wäsche gemacht hätten. Ja, nein. So wars nicht. Denn als Lea dem Gastgeber 2 oder 3 Tage vorher geschrieben hat, wie wir dann in die Unterkunft kommen würden (Meist gibt es eine Schlüsselbox mit einer PIN oder man checkt direkt mit dem Handy bei einem speziellen Türschloss ein, etc.).

Leider hat sich der Host nicht gemeldet und offenbar schien es so, dass man ihn auch nicht mehr auf der Plattform erreichen konnte – die Unterkunft und Inserat war aber noch online und hatte auch Kapazitäten. Bevor wir dann gar nichts hätten und sich gleich die Ankunft als Reinfall entpuppt, haben wir ein Hotel gebucht. Klar, natürlich hat dies deutlich mehr gekostet und das ist natürlich ärgerlich. Auch wenn man jetzt denkt, dass es wahrscheinlich eine Betrugsmasche sein sollte, so macht es auch keinen Sinn bei AirBnb, weil das Geld war ja treuhändisch durch die Plattform noch nicht freigegeben für den Gastgeber und so haben wir wenigstens alles bis auf den Cent anstandslos zurückbekommen. Naja.

Wie gesagt, in Dublin angekommen, sind wir gleich zum Hotel, dass immer noch sehr zentral und modern war. Am Anreisetag selbst haben wir nichts gemacht – Lea musste Kraft tanken und ich ihr natürlich beistehen, also wurde es ein gemütlicher Nachmittag/Abend mit Essen bestellen. 😊

Am nächsten Tag hatte ich dann meinen Männertag. Zunächst war ich im Fitnesscenter trainieren. Wenn wir ein Gym im Hotel haben, gehe ich eigentlich immer dort, aber wenn mal nicht, dann suche ich mir vorab eines in der Nähe. Neuerdings gibt es oft keine „klassischen“ Studios mehr, sondern es sind dann „Wochenprogramme“, Crossfit-Buden oder irgendwelche Gruppenklassen oder noch schlimmer – Pilates oder Gymnastik.
Dazu kommt, dass dann entweder gleich Monats- oder Jahrestarife abgeschlossen werden müssen oder aber (und mehr „Wahlmöglichkeiten“ habe ich leider nicht) teure Tageskarten. Dann eher letzteres. In London allerdings hatte ich Glück und konnte ein Gratis-Training ausmachen. 💪🏼

Nach dem Krafttraining ging es gleich direkt zur Guinness Brauerei. Vom Hotel zur Kraftkammer zur Brauerei, alles super zentral gelegen und daher alles ganz entspannt zu Fuß. Dort angekommen erwartet einen (wie auch schon bei Heineken in Amsterdam) ein richtiger Erlebnistempel und so arbeitet man sich bei der „Guinness Experience“ Stock für Stock von unten nach oben vor, sieht wie die Gerste geröstet werden muss für den speziellen Geschmack, wie die Fässer früher händisch hergestellt wurden, lacht über vergangene Werbeanzeigen und kommt dann zur gemeinsamen Verkostung. Dabei gibt’s dann nur eine kleine Kostprobe, wie auch schon bei Heineken, aber im Anschluss darf man sich im 7. Stock bei einer Panoramabar mit tollem 360° Ausblick über ganz Dublin ein ordentliches Bier holen. Guinness hat, musste ich überraschend feststellen, nicht mehr nur ihr berühmtes, dunkles Bier, sondern mittlerweile etliche andere Sorten wie auch ein übliches Lager etc., aber um das echte Guinness Erlebnis zu bekommen, habe ich mich selbstverständlich für das Original entschieden.

Die Bierchen nach dem Training auf nüchternen Magen und vor allem mit Hinblick auf was die nächste Station werden würde, lies mich kurz mal nachdenken und so brauchte ich was Ordentliches zu Essen, bevor es dann zur Jameson Whisky-Distillerie weitergehen konnte. Hierzu kann ich gleich auf die Eigenheiten von Dublin zu sprechen kommen. Nach dem teuren London mit ihrem alten Pfund, habe ich mich dann wieder auf den Euro gefreut. Einfach zu handhaben, weil ja kein Umrechnen. Was allerdings bleibt, sind die teuren Preise ^^

Essen bestellen am Vortag war schon teuer. Eine Pizza, was bei uns von der Größe an eine Kinderpizza oder im Supermarkt an so eine Tiefkühlpizza erinnert, kostet hier überall 18 Euro aufwärts. Mein Super Hotdog (die Portion hier war aber grandios) auch 20 Euro. Sandwiches im Supermarkt (diese 2 Stück in einem Karton) für 5 Euro das Stück. Ich erinnere mich, dass das bei uns eigentlich günstiger war oder täusche ich mich?

Jedenfalls ist das alles kein Vergleich und noch supergünstig, zu dem was uns in Island erwarten sollte, aber das wussten wir ja an dieser Stelle noch nicht..

Nach der Stärkung ist vor der Stärkung und so war die Tour bei Jameson gebucht und sogar mit einem Upgrade versehen, um dann im Anschluss in einer kleinen, handverlesenen Gruppe direkt aus dem Whiskyfass probieren zu können. Ein wahrlich tolles Erlebnis!

Zur traditionellen Tour selbst: Diese wurde von einem Guide geführt und war an verschiedenen Stationen, teils im Zusammenspiel mit interaktiver Technik wie Filme und Bilder oder Utensilien zum Kosten, Riechen, Fühlen und Sehen ergänzt. Super interessant und extrem kurzweilig. Der Abschluss war natürlich die Verkostung von 3 verschiedenen Whiskys. Nach der Tour konnte ich mir auch nochmal einen Whisky von der Bar holen, da ein Gratisgetränk nachher beim Tourticket inkludiert war. Gesagt, getan. So konnte ich weiterhin die tollen, historischen Memorabilien bewundern und durch die Räume strawanzen.

Dann war es endlich soweit und es ging in er kleinen Gruppen von nur noch 4 anderen Personen in den Whiskyraum mit den Fässern. Dabei muss wissen, dass der hochprozentige Whisky im Fass (wird mit 60% gelagert) verdunstet. Im Schnitt sind es 2% der Menge pro Jahr und da die Spirituose etliche Jahre reifen muss, entweicht hier eine Menge! Pro Tag sind es soviel wie ca. 30.000 Flaschen! Dieser Dunst wird offenbar von den Engeln stibitzt und getrunken und daher „Angels Share“ genannt. Jedenfalls hätte man nicht schon einige Kostproben vorher gehabt, spätestens beim Betreten des Raums hätte man durchs Inhalieren einen angenehmen Rausch – auch nicht schlecht. Alles in Allem ein faszinierendes Erlebnis und das Upgrade ist definitiv den Aufpreis wert.

Jetzt zur Stadt: Immer wieder bin ich in die Stadt gefahren und hab die wichtigen Monumente besucht und da das Flair aufgenommen. Dublin scheint mir (fast) genauso international wie London zu sein, aber doch ist es weniger hektisch und ruhiger.

Einen ersten Eindruck bekommen wir meist durch den Hop On/Hop Off Bus, den wir eigentlich überall machen, um eine Stadt schnell kennenzulernen und dann zu sehen oder entscheiden, was wir genauer anschauen möchten oder dann schon von unserer Liste abhaken können oder durch geführte Touren, die in kleinen Gruppen organisiert sind. Diesmal habe ich den Bus alleine gemacht und auch wieder viel Interessantes gesehen. Einzig schade war, dass es an dem Tag sehr geschüttet hat und diese Busse nun mal oben offen sind und so stand das Wasser Zentimeterhoch am oberen Deck und wurde immer wieder hin und her geschwemmt. Unten hatte man allerdings nicht so einen tollen Ausblick. Mir blieb also nur übrig oben zu sitzen und im Regen und Wind auszuharren. Aber wie heißt es schon beim Bundesheer: “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur eine schlechte Adjustierung.”

Zwar habe ich im Vorfeld gelesen, dass man in Dublin immer eine Regenjacke mithaben sollte, weil es immer anfangen kann zu regnen, aber dachte mir, dass es wohl nicht so schlimm sein kann. Nun aber kann ich aus Erfahrung sagen: Ja, es stimmt!

Ein Mustsee ist selbstverständlich die St. Patricks Kathedrale. Auch hier erzählt einem ein praktischer Audioguide vieles an interessanten Hintergrundgeschichten und Fakten, aber ich komme nicht über die Tatsache hinweg, dass sie einfach inmitten der riesigen Kirche einen großen Souvenirladen eingerichtet haben – ziemlich unpassend.

Alles in Allem ist Dublin eine unglaublich tolle Stadt, die wie sowieso nochmal besuchen werden, da es zu zweit nun einmal einfach mehr Spaß macht 🙂

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