Dublin
Kobold mit Goldtopf gesucht Nun hat es leider Lea erwischt und sie ist krank geworden, sodass sie von Dublin bis auf die Fahrt vom Flughafen
Die Queen ist tot… und keinen interessiert’s, zumindest nicht in Schottland. Als wir die traurige Nachricht gehört haben, saßen wir gerade in einem Pub, in der ein Fußballspiel auf mehreren Fernsehern lief. Nur ein Fernseher wurde “geopfert” um das Special zum Tod der Königin zu zeigen, umgedreht hat sich keiner. Auch unsere Guides haben sich nicht wirklich betroffen gezeigt, außer in Sorge, dass sie ihre Tour jetzt abändern müssen, weil die Hälfte der Altstadt gesperrt worden ist.
Genau weiß man es nicht, aber wenn man die Geschichte zwischen England und Schottland kennt, kann man sich vorstellen warum. Man möchte den Schotten aber nichts nachsagen, denn schließlich ist ein Mensch gestorben und als die Queen in der St.Giles Kathedrale aufgebahrt war (wunderschöne Kirche nebenbei), stellten sich hunderte Menschen an, um ihr die letzte Ehre zu erweisen.
Nun aber zur Stadt Edinburgh und Schottland. Der Flughafen von Edinburgh ist eine knappe halbe Stunde von unserem Hotel entfernt gewesen und regelmäßige Busse oder Trams erleichterten die Anreise enorm. Doch kaum ausgestiegen, überraschte uns ein Platzregen, der uns bis auf die Knochen nass machte, obwohl wir innerhalb von 30 Sekunden Unterschlupf fanden. Das war wettertechnisch aber schon das Schlimmste, was uns in Schottland passiert ist, ansonsten hatten wir viel Sonne und angenehme Temperaturen. Zum Glück war unser Hotel gleich um die Ecke, wobei man allgemein die Lage des Hotels dieses Mal nur loben kann. 15-20 Minuten zu Fuß ins Zentrum kann man schnell bewältigen und die Aussicht aus dem 7. Stock war jedes Mal ein Highlight.
Edinburgh ist eine kleine Studentenstadt und diese Atmosphäre spürt man überall. Old Town mit Gebäuden aus dem 14. und 15. Jahrhundert und New Town mit Gebäuden aus dem 16. und 17. Jahrhundert bilden das Herzstück und bezaubern mit barocken Fassaden. Die Burg ganz oben auf dem Hügel bewacht die Stadt und gefühlt jeder Weg führt dorthin. Leider mussten Christoph und ich feststellen, dass Burgen (jedenfalls ohne Führung) nichts für uns sind. Natürlich war die Aussicht über die Stadt toll, aber ohne Hintergrundwissen wird eine solche Anlage doch recht schnell langweilig. Und auch die schottische Krone und der Schicksalsstein waren etwas müde inszeniert (obwohl es zu dem “Krönungsstein” eine lustige Geschichte gibt, die wurde uns leider aber erst später erzählt). Auf der Haupteinkaufsstraße, der Royal Mile, haben wir unsere Lachmuskeln wiedergefunden. Die Camera Obscura führt einen durch magische Illusionen und geistige Streiche bevor man ganz oben eine echte Camera obscura aus 1853 bewundern kann, mit der man einen Rundblick über Edinburgh erhält. 100 lustige Fotos später überquerten wir die Straße und ließen uns mittels eines Fasses und eines Geistes die Kunst des Whiskeybrauens im Whiskeymuseum erklären. Eine Einleitung zu den 5 Whiskey-Zonen Schottlands und ein Glas Whiskey folgten und machten es zu einem interaktiven Erlebnis.
Um eine Stadt besser kennenzulernen sind geführte Touren immer eine gute Lösung. Wir haben in Edinburgh gleich 2 gemacht. Die erste war eine sogenannte Free Tour, das heißt am Ende bezahlt man nur so viel, wie man für angemessen hält oder man zahlt halt gar nix. Unsere Tour war auf Englisch (Deutsch gibt es oft nur an bestimmten Tagen) und führte uns durch Old Town. Interessante und teilweise kuriose Geschichten ließen die 1 1/2 Stunden wie im Flug vergehen und gewährten uns einen kleinen Einblick darüber, warum Edinburgh etwas Besonderes ist.
Die zweite Tour (diesmal auf Deutsch) führte uns in eine andere Gegend, denn am besten kann man sich doch abends auf einem Friedhof gruseln. Denn genau dazu war diese Tour gedacht. Vampire, Mörder, Feen und andere Mythen zeigten die dunkle Seite von Edinburgh und nach 2 Stunden ließ nicht nur die Kälte uns erschaudern. Und obwohl Edinburgh sehr schöne Gegenden hat, kann man auch enttäuscht werden. Eine weitere Touristenattraktion ist Dean Village, ein kleines mittelalterliches Dorf mitten im Zentrum von Edinburgh. Also sind wir los strawanzt, haben uns durch überfüllte und abgesperrte Straßen (wegen der Queen) gezwängt, nur um festzustellen, dass Dean Village gefühlt nur 5 Häuser umfasst. Es sieht zwar schon aus mit der alten Mühle, aber es gibt auch andere schöne Bezirke in dieser Stadt. Ob sich nun also der Weg dorthin lohnt, ist jedem selber überlassen.
An einem Tag ging es Christoph leider nicht so gut, also ging ich alleine auf Erkundungstour. Diesmal hielt ich mich etwas südlicher und erkannte, dass die Stadt auch eine moderne und jugendliche Seite hat. Auch die Edinburgher wollen sich schönes Wetter nicht entgehen lassen, also war ein reges Treiben im Meadow Park zu erkennen als ich ihn durchquerte. Und auch der Aussichtspunkt Arthurs Seat war voll von wanderlustigen Touristen. Ich muss sagen, dass Arthurs Seat die schönste Aussicht über Edinburgh zu bieten hat, aber nicht leicht zu erklimmen ist.
Für Wanderprofis oder auch Enthusiasten gibt es zwei doch recht steile Routen im Süden und es gibt einen etwas leichteren Pfad von der Innenstadt ausgehend an Holyrood Palace vorbeiführend. Egal, was man bevorzugt, festes Schuhwerk ist ein Muss, denn der letzte Abschnitt des Weges besteht nur aus Felsen erklimmen und ist nichts für Menschen mit Balanceschwierigkeiten. Auf dem Rückweg bin ich die Princes Street entlanggelaufen, in der sich ein Bekleidungsgeschäft nach dem anderen reiht.
Zum Ende unseres Aufenthaltes in Edinburgh sind wir noch ins schottische Museum gegangen. Wer in Großbritannien unterwegs ist, sollte sich die Museumskultur nicht entgehen lassen, da auch alle Museen kostenlos sind (ausgenommen Sonderausstellungen). Und dieser Besuch war es allemal wert. Christoph und ich haben uns zwar “nur” die technischen und naturwissenschaftlichen Ausstellungsräume angeschaut, aber ich habe selten so ein liebevoll zurechtgemachtes und vor allen Dingen interaktives Museum gesehen. Viele Dinge konnte man anfassen, selber erfahren oder sogar Spiele spielen. Die Informationen waren kurz und doch ausreichend, das Lernen bringt selten so viel Spaß.
Wer nun denkt, dass dieser Eintrag zu Ende ist, irrt sich gewaltig, denn obwohl unsere Erzählung von Edinburgh abgeschlossen ist, wollen wir Schottland als Ganzes nicht vergessen! Denn wenn man schon da ist, möchte man sich doch auf die spannende Suche nach dem Monster von Lochness begeben. Ein Tagesausflug von Edinburgh entfernt erwartet es uns schon. Unser Busfahrer/Tourguide hieß nicht nur Dougie Macdougal (kein Scherz!), er hatte auch noch den schottischsten Akzent, den man sich vorstellen kann. Und wer schon einmal einen schottischen Akzent gehört hat, weiß, dass der fast noch schwerer zu verstehen ist als der irische. Sicherlich hat Dougie witzige und interessante Geschichten zum Besten gegeben, davon habe ich leider aber nur die Hälfte verstanden (Christoph sicherlich auch, er will es nur nicht zugeben). Doch obwohl die Erzählungen eher zu einem Hintergrundrauschen wurden, tat es der Schönheit der Natur keinen Abbruch.
Selten habe ich so viele verschiedene Grüntöne gesehen. Tiefe Täler wechselten sich mit düsteren Wäldern, reißenden Bächen und schwindelerregenden Bergen ab. Eine Traumlandschaft, die nicht umsonst oftmals Kulisse von Filmen wurde. Und zwischendurch erblickt man immer wieder riesige Seenplatten oder wie sie hier genannt werden “Lochs”. Nach ein paar kleineren Halts erreichten wir gegen mittags Lochness. Eine Bootsfahrt brachte uns noch näher heran und heizte unsere Fantasie an mit Erzählungen und Erklärungen, was für Lebewesen es alles in diesem riesigen Loch gibt. Auf dem Rückweg wurden noch ein paar Fotostops eingelegt und wir ließen diesen herrlichen Tag mit einer Portion Whisky-Eis ausklingen (das ganz schön reingehauen hat).
Apropos Essen: ja, auch dieses Mal darf dieser wichtige Faktor nicht fehlen. In London haben wir es leider verpasst, aber in Edinburgh wollten wir uns diese Chance nicht entgehen lassen – den britischen Afternoon-Tea! Einer unserer Guides hat uns etwas ganz Besonderes empfohlen, einen Nachmittagstee im Stil vom Orient Express. Also machten wir uns auf den Weg (der uns ganz nebenbei mal ein ganz anderes Viertel von Edinburgh zeigte) und kamen pünktlich zur Teezeit an. Der ganze Laden war im Stil eines Zuges aus den 20er Jahren ausgekleidet und statt Fenstern wurde einem Videos von der originalen Orient Express Zugfahrt vorgespielt. Eine Flasche Prosecco zum Anstoßen, ein ausgewählter Tee, ein Whisky zum Abrunden und eine Etagere voll von kleinen Happen machten den Afternoon Tea zu einem besonderen Erlebnis, was man auf jeden Fall wiederholen sollte.
Viele schlimme Gerüchte sind über den Haggis im Umlauf, doch vergessen wird dabei, dass diese sich auf das Haggis von vor 100 Jahren beziehen und nicht auf das moderne, was wie ein leckerer Hackbraten schmeckt. Besonders abrunden lässt sich das natürlich mit einem Glas Whisky.
Kobold mit Goldtopf gesucht Nun hat es leider Lea erwischt und sie ist krank geworden, sodass sie von Dublin bis auf die Fahrt vom Flughafen
Land von Feuer und Eis…und Regen Zuerst zu unserem Hotel in Reykjavik: absolut tolle Lage! Direkt an der großen Einkaufsstraße, die einen an den Hafen