Warschau
Die Polen sind doch alle Diebe… … und Warschau hat unser Herz geklaut 😆♥️. Ok, Scherz beiseite, aber Warschau hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Nach einer gemütlichen Zugfahrt von 2 Stunden kamen wir in Krakau an. Erster Eindruck: kalt, nass, grau und so viel lauter als Warschau. Wie das sein kann, obwohl Krakau von der Fläche und Bevölkerung kleiner als Warschau ist? Keine Ahnung, aber man hatte das Gefühl, dass viel mehr Menschen auf der Straße wären und auch der Verkehr war schlimmer. Allgemein hatten wir den Eindruck, dass es, obwohl mitten im November, von Touristen nur so wimmelte.
Unser Hotel hatte eine ganz gute Lage und war auch ansonsten recht gut. Also machten wir uns gleich auf in die Altstadt von Krakau, um einen zweiten ersten Eindruck zu gewinnen. Und das hat sich gelohnt! Der Marktplatz im Zentrum mit den Tuchhallen, dem Rathausturm und die riesige Marienkirche war ein wunderschöner Anblick, besonders abends, wenn es dunkel ist und die ganzen Lichterketten rundherum bei den Restaurants an sind. Das verlieh dem ganzen eine heimelige und vorweihnachtliche Stimmung, insbesondere da wir in Krakau den ersten Schnee des Jahres erleben durften.
Die Altstadt von Krakau ist überschaubar, aber sehr schön anzusehen. Das Florianstor im Norden, die alte Universität im Westen und das Dominikanerkloster im Osten bilden die Grenzen der Altstadt und zeichnen die mittelalterliche Geschichte der Stadt ab. Die Burg Wawel im Süden bildet ein besonderes Highlight der Altstadt, denn mit der vergoldeten Kathedrale, dem riesigen Park und der tollen Aussicht über Krakau hat es uns sogar gereicht, sie nur von außen zu betrachten und nicht das Museum anzuschauen. Wenn man Krakau besucht, muss man dort gewesen sein.
Wenn man Polen und insbesondere Krakau besucht, kommt man an der jüdischen Geschichte dieses Landes nicht vorbei. In das noch bestehende jüdische Viertel in Krakau sollte man einen Abstecher wagen. Alte und neue Synagogen reihen sich an jüdische Geschäfte und Restaurants. Die Gebäude machen zwar einen alten Eindruck, aber die Atmosphäre ist jung und lebendig, ein Hipster-Viertel eben.
Gleich daneben liegt auch die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler, die heutzutage ein jüdisches Museum ist. Aber keine Sorge, man muss den Film “Schindlers Liste” nicht gesehen haben, um dieses Museum besuchen zu können (obwohl der Film wirklich ein Meisterstück ist!). Was wir jedoch empfehlen, ist eine Führung zu buchen. Die Räume des Museums sind etwas eng und unübersichtlich und bei vielen Besuchern kann es schon erdrückend wirken. Ohne Tourguide würde man hier Stunden zubringen, denn die ganzen Informationen von kleinen Schildern zum Durchlesen und ein Labyrinth aus Fotos und Ausstellungsstücken können erschlagend wirken. Trotz eines Guides, der uns doch recht rasch und zielstrebig dadurch geführt hat, hat die Tour 2 Stunden gedauert. Ohne die Führung würde man wahrscheinlich 4 oder 5 Stunden dort verbringen, um alles aufnehmen zu können. Das Museum konzentriert sich nämlich allgemein auf die jüdische Geschichte in Krakau im Zweiten Weltkrieg, Schindlers Fabrik und Schindler selbst werden nur am Rande erwähnt (was ein bisschen schade ist). Ein besonderes Highlight sind die echten, alten Mauern, die das Ghetto umschlossen haben und hier wieder aufgebaut worden sind. Auch die Namen und Gesichter der jüdischen Bevölkerung von damals bewegt einen zu Tränen und allein um diese tapferen Menschen zu würdigen, sollte man dieses Museum besuchen.
Ein weiteres Must-See auf dem Weg der jüdischen Geschichte im Zweiten Weltkrieg ist natürlich Auschwitz, das von Krakau ca. 1 Stunde mit dem Auto entfernt liegt. Sinnvoll ist es hier eine Tour von Krakau zu buchen, so kommt man bequem hin und zurück. Das haben wir gemacht und mussten dafür leider sehr früh aufstehen, aber im Nachhinein war das sehr gut, denn obwohl es kalt mit teilweise Regen war, waren Massen von Touristen dort. Etwas später und wir wären von den Menschen überrannt worden und das hätte die Tour anstrengender und unangenehmer gemacht.
Zuerst besuchten wir Auschwitz I mit den alten Kasernen und Behausungen für die Insassen. Wir wurden durch das berüchtigte Tor mit der Inschrift “Arbeit macht frei” geführt, haben uns die Unterkünfte von Insassen und Soldaten angeschaut und haben uns im Gefängnis und beim Krematorium gegruselt. Nach ca. 1 ½ Stunden sind wir zu Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) gewechselt, bei dem man erst wirklich realisierte, wie riesig die ganze Anlage war. Entlang der Schienen und den Überresten der Behausungen zum Denkmal für die Opfer benötigt man fast 20 Minuten. Auf dem Rückweg konnte man noch eine erhaltene Unterkunft für die Gefangenen besichtigen. Dunkel, kalt, eng und unmenschliche Verhältnisse kommen dabei in den Sinn und obwohl die Führung wirklich interessant war und mit vielen Einsichten einherkam, ist man doch irgendwie froh, wenn man diesen traurigen und bedrückenden Teil der Geschichte hinter sich lassen kann.
Eines der meistbesuchten Touristenattraktionen neben Auschwitz ist in der Umgebung von Krakau das Salzbergwerk Wieliczka. Da wir nicht zweimal rausfahren wollten, haben wir einen Tagesausflug mit beiden Besichtigungen besucht. Also fuhren wir von Auschwitz ca. 1 Stunde nach Wieliczka und machten zuerst eine Mittagspause, bevor es mit der Führung in die Salzmine weiterging. Über 50 Stockwerke hinunter musste man zuerst über Treppen bewältigen, bevor es losgehen konnte (klingt anstrengender als es tatsächlich war, man muss nur auf Schwindel aufpassen). 2 Stunden führte uns der Guide immer weiter in die Tiefe und der Geschichte entlang. Die riesigen Hallen mit Kunstwerken ganz aus Salz war beeindruckend und wunderschön anzusehen. Man fühlte sich wie in den Höhlen der Zwergenstadt aus “Herr der Ringe”. Man kann verstehen, warum jedes Jahr so viele Touristen dorthin kommen und wir hätten es auch nicht missen wollen. P.S.: Den Rückweg hat man mit einem Fahrstuhl zurückgelegt, also kein Treppensteigen 😉
Bier gehört zu Polen einfach dazu, genauso wie Bigos und in Krakau habe ich auch zum ersten Mal süße Piroggen probiert. Mit Kirschfüllung und einer nicht zu süßen Sauce ist dieses Gericht nicht nur für Naschkatzen geeignet. Was man kulinarisch aber auf keinen Fall verpassen sollte, sind die Krapfen bzw. Berliner in Polen, die sind dort ein bisschen anders. Hier geht ein großes Dankeschön an Nicole, eine Freundin und gebürtige Polin, die uns den Tipp für die beste Bäckerei in Krakau gegeben hat: Dobra Pączkarnia. Besonders beliebt sind Krapfen gefüllt mit einer Rosenmarmelade und obwohl uns gesagt wurde, dass die nicht jedermanns Geschmack ist, fanden wir es köstlich. Aber auch die anderen Sorten können sich sehen lassen!
Polen ist ein wunderschönes Land mit vielen Attraktionen und Leckereien, die man kosten sollte. Der Besuch in Krakau hat sich definitiv gelohnt, aber wenn wir vergleichen müssten, würden wir Warschau wahrscheinlich vorziehen. Krakau war doch etwas touristischer (auch von den Preisen her) und obwohl wir außerhalb der Saison dorthin gefahren sind, waren die Touristenmassen kein Witz. Zudem finden wir Warschau architektonisch etwas schöner und es hat bei uns einen schöneren Eindruck hinterlassen. Aber der kann sich nächstes Mal noch ändern, denn noch einmal nach Polen fahren, werden wir auf jeden Fall.
Die Polen sind doch alle Diebe… … und Warschau hat unser Herz geklaut 😆♥️. Ok, Scherz beiseite, aber Warschau hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Bei der Stadt gruselts dich Kurze Einführung, wie wir überhaupt nach Rumänien gelangt sind. Denn das war nicht so einfach, auch wenn die Luftlinie keine