Die Lebensfrohen

Oh her Majesty!

Kein guter Start für London… Zuerst hatte unser Flug vom Charles de Gaulle-Flughafen (ein blöder Flughafen, indem schon, und das könnte ich beschwören, unzählige Menschen und Geister verloren gegangen sind) um über 1 Stunde Verspätung und dann streikten die Bahnarbeiter in England, sodass man nur mit dem Taxi in die Stadt kommen konnte. Leider waren wir nicht die einzigen Menschen am Flughafen und es dauerte wieder eine Stunde bis wir jemanden gefunden hatten, der uns netterweise in seinem Taxi mitnahm. So konnten wir uns dann zumindest den Fahrpreis teilen, was bei £140 dann eine große Ersparnis heißt. Eigentlich sollte das Taxi wiederum eine Stunde auf sich warten lassen, aber Glück gehabt und wir haben dann relativ bald eines erwischt.

Wieder eine Stunde später, es war mittlerweile nach 22 Uhr, kamen wir endlich in unserem Hotel im Bezirk Kensington an. Unser Hotel war schlicht, aber modern und trotz einiger Macken recht nett. Die Lage war aber super, 5 Minuten Gehzeit von einer Metro Station entfernt, riesiger Supermarkt ebenfalls um die Ecke und insgesamt ca.15-20 Minuten Fahrt von der Innenstadt von London entfernt.

Ein paar Worte über die Stadt selbst: unser Hotel und eigentlich der ganze Bezirk Kensington sah aus wie in den englischen Filmen. Weiße Häuser mit einer schwarzen oder roten Eingangstür, 2 Stufen um diese zu erreichen und Säulen um sie einzurahmen. Dicht an dicht gereiht würde man denken, dass die Straßen überladen und beengt wirken würden, doch es sah eher heimisch und klassisch aus. Und auch wenn sich ab und zu rote Backsteinhäuser oder Plattenbauten heimlich dazu mischen, stören sie das Gesamtbild von diesen Bezirken nicht.

Die Innenstadt sieht natürlich ganz anders aus. Riesige Glaspaläste reihen sich nebeneinander auf und wollen sich gegenseitig übertrumpfen. Modern ragen sie in die Höhe und bilden die Skyline von London. In den vorherigen Städten hatten wir das Gefühl, dass wenige Menschen unterwegs sind, da war London das komplette Gegenteil. Richtig überfüllt war es zum Glück nur bei den klassischen Touristenattraktionen (Oxford Street, Tower Bridge, Trafalgar Square, etc.), dennoch war man auch anderswo nie allein.

Den Ruf einer multikulturellen Metropole hat London zurecht. Menschen aller Hautfarben, Nationalitäten und Hintergründe traf man auf den Straßen. Dennoch hatte man keinen Augenblick das Gefühl, dass gleich ein Konflikt ausbrechen würde, für jeden war es normal und diese einmalige Atmosphäre spürte man in der gesamten Stadt.

Auch für London haben wir uns gleich am Anfang einen City-Pass geholt, der für 7 Attraktionen, die man aus einer Liste frei auswählen konnte, gültig war (am Ende haben wir leider nur 6 geschafft, es hat sich aber trotzdem gelohnt). Und natürlich haben wir alle typischen Touristenattraktionen gesehen.

Gleich zu Anfang waren wir auf der Aussichtsplattform vom “The Shard”, wo wir uns einen Überblick über die Stadt verschafft haben. Gekonnt sind wir über die Tower Bridge und am Elizabeth Tower (Big Ben) vorbei geschlendert.

Der Abstecher zum Tower of London hat sich leider nicht wirklich gelohnt. Die Juwelen waren zwar schön anzusehen, aber Fotos waren keine erlaubt. Und der Rest wäre mit einem Audioguide sicher interessanter gewesen, denn richtig viel gab es nicht zu sehen, die Burg an sich war schon die halbe Attraktion.

Die St.Pauls-Kathedrale war von außen imposant, aber von innen wie jede andere Kirche. Das hat aber die Westminster Abbey wieder wettgemacht. Ein Audioguide mit interessanten Fakten und gut konservierte Artefakte machen dieses Bauwerk wirklich zu etwas besonderem.

Ein Highlight war der Buckingham Palace. Zuerst haben wir uns den Wachwechsel angesehen, wofür man allerdings selber Stehvermögen braucht, da dieser eine Stunde geht. Dennoch beeindruckend anzusehen und es versprüht schon einen majestätischen Charme. Wir hatten Glück und zu dieser Zeit macht die Queen immer Urlaub und der Buckingham steht der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen (Tickets rechtzeitig buchen!). Wieder mit einem Audioguide ausgestattet, durften wir die Amtsräume bewundern, einer schöner, beeindruckender und ausgeschmückter als der vorherige. Die Tour endete im gewaltigen Garten, wo die legendären Gartenpartys Ihrer Majestät jedes Jahr stattfinden. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

Ein riesiges, altes Kriegsschiff in der Themse gelegen, statteten wir ebenfalls ein Besuch ab, das sein Geld wert war. Über 2 Stunden in einem Irrgarten aus Stahl verlangte uns zwar einiges an Bergsteigerfähigkeiten ab, aber wann hat man mal die Gelegenheit das dampfende Herz einer echten (leider schon stillgelegten) Kriegsmaschine zu sehen? Wir empfehlen aber diese Tour nicht denjenigen, die nicht mehr taufrisch und über 1,80m und/oder etwas schwerer sind, die Gänge sind teilweise super eng und die Treppen so steil, dass selbst Christoph und ich Probleme hatten uns dort durchzuzwängen.

Ein weiteres Highlight auf unserer Tour war natürlich der Besuch in den Warner Bros. Studios, in denen man die Hintergründe von Harry Potter bewundern durfte. Etwas außerhalb von London gelegen findet sich alles, was sich das Harry Potter-Fanherz wünscht. Die Frage wäre eher, was man hier nicht findet. Kostüme, Requisiten, ganze Kulissen, Masken, Modelle und noch vieles mehr aus allen Harry Potter-Filmen kann man ansehen, erkunden und interaktiv erleben. Tafeln und Videos erzählen einem alles darüber, wie viel Arbeit und Herzblut darin gesteckt wurde. Wir sind mit dem Hogwarts Express und dem fliegenden Auto gefahren, haben versucht bei den Dursleys nicht über die aufgeblasene Tante zu lachen, haben unser Geld bei Gringotts abgehoben und sind durch den verbotenen Wald gestapft. 

Nach einem langen Tag haben wir uns ein (überteuertes) Butterbiereis gegönnt, haben unseren Besen genommen und sind heimgeflogen. Wir haben dort mehr als 4 Stunden verbracht, doch man hätte dort wahrscheinlich die doppelte Zeit verbringen können. Einmalig war dieses Erlebnis auf jeden Fall und für jeden echten Harry Potter-Fan ein Muss!

Einen Abend haben wir genutzt um das abendliche Treiben im Ausgehviertel Soho aus der Nähe zu betrachten und uns die kulturelle und künstlerische Seite von London zuzuführen. Als (zumindest filmische) Fans von Agatha Christie konnten wir es uns nicht entgehen lassen das am längsten gespielte Theaterstück “Mousetrap” zu sehen. Ein altes, nicht sehr großes Theater bildete die Rahmenatmosphäre, ein spannendes Stück und begabte Schauspieler machten den perfekten Theaterabend komplett. Hinzugehen lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn es teilweise etwas schwer verständlich war (von der Sprache her, nicht von der Lautstärke), wer der Mörder war, haben aber auch wir verstanden, verraten wird aber natürlich nichts (das ist Tradition).

Die Stadt selber erkundeten wir auf dem Landweg mit einem Hop-on-Hop-off Bus und auf dem Wasserweg mithilfe eines Boots auf der Themse. Der Bus führte uns von Notting Hill, wo wir auf den Spuren von Hugh Grant wandelten, über die Innenstadt auf die andere Seite der Themse und zurück. Der Audioguide war mit interessanten Fakten und witzigen Sprüchen gespickt und machte die ganze Fahrt sehr unterhaltsam. Das Boot legte vom Greenwich Pier ab und fuhr uns über Canary Wharf zum Westminster Pier. Die Kommentare über den Lautsprecher waren leider etwas schwer zu verstehen, aber auf die hörte man bei dieser spektakulären Aussicht sowieso nicht.

Kulinarisch hat uns Christoph von einem Hotspot zum nächsten geführt. Leckere Burger, Bagels vollgestopft mit Pastrami, der berühmte All-you-can-eat-Pizza-Laden vom Sternekoch Gordon Ramsay, ein Dim-Sum-Buffet und natürlich ein traditioneller Shepard’s Pie pflasterten unseren Weg und machten das Klischee, dass die englische Küche schlecht sei, zu Nichte. Dazu kamen die berühmten Pints (tatsächlich war nur ein Bier warm gewesen) in den berüchtigten Pubs. 

Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen und hier als Tipp für diejenigen, die noch nie in Großbritannien waren: erstens muss man oftmals in Pubs, aber auch in anderen Restaurants Trinken und Essen entweder an der Theke oder via App bestellen, eine Bedienung kommt nur zum Servieren und Abräumen. Und falls man doch eine Bedienung hat, sollte man genau auf die Rechnung achten, bevor man ein Trinkgeld gibt, denn bei fast allen Restaurants wird einfach eine „Service fee“ dazu gerechnet und die kann schon mal 10-15% betragen. Ein zusätzliches Trinkgeld wäre also nur rausgeschmissenes Geld.

Leider haben wir bei weitem nicht geschafft alles zu sehen (wir hatten auch Glück mit dem Wetter, also sind wir in kein Museum oder so gegangen), das wollen wir aber nachholen! Denn obwohl London auch seine schlechten Seiten hat, es riecht, es ist dreckig und vor allem ist es sauteuer, hat es mir die Stadt irgendwie angetan. Und auch wenn Christoph nicht der größte Fan ist (er hat London schon mehrmals besichtigt), werden wir sie auf jeden Fall noch einmal in Angriff nehmen!

Reims

Champagner für alle! Wer Christoph und mich gut kennt, der weiß, dass wir Champagner besonders lieben und dass wir uns daher besonders auf Reims (ausgesprochen

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