
Toronto
Toronto – If you need me you can always call Am anderen Ende von Kanada, an der Ostküste, liegt eine kleine Stadt namens Toronto und
Genau zwischen der Grenze von Kanada und Amerika verläuft der Niagara Fluss, aus dem die berühmtesten Wasserfälle der Welt entspringen: Die Niagarafälle. Nur 1 ½ Stunden Autofahrt benötigt man von Toronto zu dem kleinen Ort, der sich nach den Wasserfällen benannt hat. Mehrmals täglich kutschieren Busse hunderte von Menschen hin und zurück und so entstand an diesem Ort nicht einfach nur eine Touristenattraktion, nein, es ist zu einem einzigen, großen Vergnügungspark mutiert. Unzählige Hotels, Restaurants und Bars sind im Laufe der Zeit entstanden, um die Massen beherbergen zu können. Christoph und ich sind am späten Morgen angekommen und mussten erst einmal unser Gepäck unterstellen, denn die Niagarafälle waren für uns nur ein kurzer Zwischenstopp, bevor es weiterging. Und so mussten wir einmal quer durch die Kleinstadt laufen, um das Gepäck unterstellen zu können.
Während wir hin und her gelaufen sind, sind uns zwei Dinge schon aufgefallen. Erstens sollte man hier wirklich auf die Windrichtung achten, denn obwohl man vielleicht mehrere dutzende Meter vom Fluss weg steht, kann es sein, dass man dank des Windes trotzdem ziemlich nass wird. Und Zweitens gleicht die Stadt mehr einem Vergnügungspark als einer Stadt. Abgesehen von den üblichen Essensständen, Restaurants und Bars gibt es hier nämlich auch Fahrgeschäfte, Madame Tussauds Wachsfiguren, eine Achterbahn und ein Gruselkabinett. Überall dröhnt Musik aus den Lautsprechern, die Fahrgeschäfte rumpeln und Kinder kichern und kreischen. Es ist ein Freizeitpark für Familien, der eingebettet ist in normalen Häusern. Familien mit Kindern und Menschen, die so etwas mögen, werden eingeladen, hier länger als nur einen Tag zu verbringen. Die Tourismusindustrie hat sich hier auf jeden Fall etwas überlegt, chapeau!
Dennoch ist man ja hier aus einem ganz bestimmten Grund. Der Niagara Fluss spaltet sich durch eine kleine Insel auf und so entsteht auf jeder Seite ein Wasserfall. Die amerikanischen Wasserfälle sind 363 m breit und fallen ca. 34 m tief, wohingegen die Horseshoe Falls (kanadische Seite) 792 m breit sind und sogar 52 m in die Tiefe stürzen. Von der kanadischen Seite hat man einen tollen Blick auf die ganze Pracht der Wasserfälle. Es gibt eine Promenade, eine Aussichtsplattform und sogar einen Aussichtsturm, den Skylon Tower, von denen man wunderbar auf die Wasserfälle schauen kann. Die Promenade ist auf Augenhöhe der Wasserfälle und man kann tolle Fotos machen. Aber Achtung, umso näher man zu den Wasserfällen hingeht, umso nasser wird man, auch wenn man sich immer noch auf der Promenade oder der Aussichtsplattform befindet.
Eine Bootsfahrt auf der “Maid of the Mist” steht wohl ganz oben auf der To-Do-Liste der meisten Touristen. Einsteigen kann man von amerikanischer oder der kanadischen Seite aus (wir haben gehört, die Schlange auf der amerikanischen Seite sei wesentlich kürzer) und dann fährt man den Fluss entlang und kann beide Wasserfälle von unten und ganz nah betrachten. Die dünnen Regenponchos halten nur teilweise das aufgespritzte Wasser ab, aber immerhin kann man ihn hinterher mitnehmen. Christoph und ich haben uns dieses Vergnügen nicht gegönnt, aber keine Sorge, wir wurden auch so genügend nass. Beim Besucherzentrum im kanadischen Niagara Falls kann man die “Journey behind the Falls” mitmachen. Hier fährt man mit einem Aufzug 38 m hinab und landet somit am Boden der Wasserfälle. Durch Gänge gelangt man zu zwei Aussichtsplattformen, aber um ehrlich zu sein, haben die Nebeltropfen uns so ins Gesicht gepeitscht, dass wir kaum etwas sehen konnten. Der auch hier zur Verfügung gestellte Regenponcho hat nicht viel gebracht und wurde eher weggeweht, als dass er Wasser abgehalten hätte. Die Niagarafälle vom Nahen zu sehen war zwar cool, aber noch cooler war es, hinter ihnen zu stehen. Durch zwei Tunnel kann man ein Drittel hinter die Wasserfälle gehen und durch eine kleine Öffnung das tosende Wunder bestaunen. Es war irre laut und das Wasser peitschte bis tief in die Höhle hinein. Fotos kann man hier leider nicht gut machen, erkennt man als Hintergrund nur eine weiße Wand, aber Videos, die auch den Ton aufnehmen, machen das wieder wett. 30 bis 45 Minuten durfte man dort unten Zeit verbringen und das hat gereicht, um bis auf die Unterhose nass zu werden und unglaubliche Eindrücke mitzunehmen. Diese Tour hat sich gelohnt und deshalb mussten wir nicht mehr auf das Schiff, denn nun hatten wir die Wasserfälle schon von oben und unten und von nah und fern bewundern können. Und um ganz ehrlich zu sein, wollten wir nicht schon wieder nass werden. Zum Glück hatten wir schönes Wetter und viel Sonne, sodass die Kleidung schnell wieder trocknen konnte, aber wir raten jedem, der hierher kommen möchte, regenfeste Kleidung einzupacken, denn ein Regenschirm bringt nichts und die ausgegebenen Regenponchos sind hauchdünn und halten nicht viel aus. So gesehen sollte man die Niagarafälle vielleicht nicht als Vergnügungspark, sondern als Wasserpark bezeichnen. ;P
Wie gesagt, hatten Christoph und ich unser Gepäck mitgebracht, um gleich weiterzureisen. Aber wohin? Natürlich, um wieder in die USA zurückzukehren und wie kann man das besser, als einfach zu Fuß eine Brücke zu überqueren? Die Rainbow Bridge verbindet in diesem Teil Kanada mit den Vereinigten Staaten. Man geht durch eine Tür, zahlt $1 für den Übergang, spaziert 10 Minuten zur anderen Seite (15 Minuten, wenn man unzählige Bilder von den Niagarafällen und dem Schild in der Mitte der Brücke macht) und muss dann nur noch zum Einwanderungsbüro auf der anderen Seite der Brücke. Und das ging ratzfatz, sodass wir sagen können, dass das die leichteste und schnellste Einreise in ein anderes Land war, die wir je erlebt haben.
Drüben angekommen, muss man sich natürlich noch die Wasserfälle von der amerikanischen Seite ansehen. Allerdings ist diese Aussicht wesentlich unspektakulärer als von drüben. Man ist zwar viel näher dran, das Rauschen des Wassers ist lauter und man sieht den American Fall von oben hinabstürzen, aber leider sieht man nicht die Horseshoe Falls, denn die sind quasi hinter der Insel versteckt. Man sieht also gar nicht die gesamte Breite und gewaltige Masse, die den Charme der Niagarafälle ausmachen. Der Park drumherum ist zwar ebenfalls ganz nett, um herum zu spazieren, aber auch nicht so aufregend und farbenfroh wie die andere Seite. Vielleicht stimmt hier die Weisheit: “Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner.” Dennoch ist es nett, die kanadische und amerikanische Seite besucht zu haben. Übrigens haben sich schon viele Menschen die Wasserfälle heruntergestürzt. Manche ganz cool in einem Holzfass, manche in einem High-Tech-Tank. Nur wenige haben diesen Sprung aber überlebt, viele sind nur knapp dem Tod entkommen, haben aber schwere Verletzungen davon getragen und manche sind anscheinend so dumm, dass sie zu viel Glück haben. Zum Nachmachen empfohlen? – Absolut nicht!
Wir genossen lieber einfach nur den Anblick, bis wir zum Flughafen in der nächstliegenden Stadt Buffalo fuhren. In der Lounge gab es natürlich Buffalo Wings (ja, die wurden wirklich in dieser Stadt erfunden) und dann flogen wir schon weiter nach Chicago. Die Niagarafälle sind die größten Wasserfälle in Nordamerika und wahrlich ein atemberaubendes Naturschauspiel. So nah und so unverfälscht an tosenden Mengen an Wasser heranzukommen, ist ein beeindruckendes Gefühl. Man kann hier viele Dinge sehen und erleben und damit sind nicht nur die Wasserfälle an sich eine Touristenattraktion, sondern auch die Stadt drumherum. Spaß, Spiel und viel Wasser für die ganze Familie. Wer in der Nähe ist, sollte auf jeden Fall einen Abstecher dorthin machen, es lohnt sich.
Toronto – If you need me you can always call Am anderen Ende von Kanada, an der Ostküste, liegt eine kleine Stadt namens Toronto und
Chicago – Wo ist der Wind hin? Um ehrlich zu sein, stand Chicago nicht auf meiner Liste von Städten, die ich mir unbedingt anschauen muss.