Bogotá
Kaffee und Salz – das Gold der Kolumbianer Kolumbien hat keinen guten Ruf. Drogen, Gewalt, Kriminalität an allen Ecken, das sind wohl die Wörter, die
Panamas Flughafen gehört zu den größten der Welt und ist ein Drehkreuz zwischen Süd- und Nordamerika. Das haben wir schon bemerkt, als wir das erste Mal von Brasilien aus über Panama geflogen sind, jetzt beim zweiten Mal wurde es aber noch deutlicher. Wir haben gefühlt ewig gebraucht, um aus diesem Labyrinth herauszufinden. Und dann kam schon die zweite Hürde auf uns zu, die Taxifahrt. Es war aber nicht das Taxi, was uns gestört hat, es war unsere erste Begegnung mit dem Verkehr von Panama-Stadt. Und, oh mein Gott, das ist wirklich einer der schlimmsten, die wir bisher kennengelernt haben. Egal, zu welcher Uhrzeit, die Straßen sind immer verstopft und jedes Auto achtet nur auf sich selbst. Das Problem ist, dass diese Stadt nur für Autos ausgelegt ist (das ist der amerikanische Einfluss), da ist es auch kein Wunder, dass die Straßen ständig zu sind.
Und was macht man, wenn man kein Auto besitzt? Christoph und ich gehen sehr gerne zu Fuß und erkunden so die Stadt und die Umgebung. So bekommt man einen tollen Einblick in die Nachbarschaft, die lokalen Geschäfte und die Atmosphäre in der Stadt. Leider ist Panama-Stadt die Fußgänger-Unfreundlichste Stadt, die wir je gesehen haben. Fußwege, wenn sie überhaupt vorhanden sind, sie bröckelig und hören plötzlich einfach auf, um auf der anderen Straßenseite (ohne eine Möglichkeit der Überquerung natürlich) wieder anzufangen. Zebrastreifen gibt es keine und um die Brücken oder Ampeln zu benutzen, muss man den ganzen Weg vorausplanen, damit man rechtzeitig die Straße überqueren kann oder man steht, wie gesagt, vor dem Ende eines Weges. Wir wollten wie immer die Stadt etwas erkunden und brauchten für eine Strecke, die mit dem Auto 15 Minuten dauert, über 1 ½ Stunden gebraucht. Einfach, weil die Fußwege so kreuz und quer gehen, dass wir im Zick-Zack-Muster laufen mussten. Dazu gibt es in dieser Stadt fast keine Bäume zum Schatten spenden und so zog sich unser Spaziergang bei 30°C noch länger hin. Man lerne: immer ein Taxi oder Uber rufen in Panama-Stadt.
Den einzigen schönen Spaziergang hatten wir an der Promenade, die uns fast bis zur Altstadt von Panama-Stadt führte. Entlang des Wassers hatte man eine tolle Aussicht auf das Meer, sowie, da in einer Bucht gelegen, auf das Finanzzentrum mit seinen eindrucksvollen Wolkenkratzern und auf die Altstadt, Casco Viejo. Da steht man genau zwischen zwei so unterschiedlichen Vierteln. Das Geschäftszentrum mit seiner außergewöhnlichen und modernen Architektur, wie dem Revolution Tower, dem Global Hotel oder dem Golden Tower. Dazwischen findet man übrigens auch immer wieder Casinos, da in Panama das Glücksspiel erlaubt ist.
Die Altstadt hingegen steht unter Denkmalschutz und wird dadurch von alten Häusern im spanischen Stil bevölkert. Und das lässt sich wirklich sehen: Casco Viejo ist einer der schönsten alten Viertel, die wir gesehen haben. Das kann auch daran liegen, dass es sauber und viele Häuser erst neulich renoviert worden sind, um Touristen anzulocken. Besonders schön ist die Kirche von Panama, die Kirche der Heiligen Jungfrau, dessen Fassade noch aus dem 17. Jahrhundert stammt, oder der Unabhängigkeitsplatz. Das historische Museum oder das Central Hotel, dessen Interieur der Titanic nachempfunden ist, sollte man auf seiner Erkundungstour ebenfalls nicht auslassen. Ein Abstecher in einen Hutladen darf natürlich auch nicht fehlen, denn die sogenannten “Panamahüte” sind schließlich nicht umsonst so berühmt. Die regulären Strohhüte kommen übrigens ursprünglich aus Ecuador und die “echten” Panamahüte sind so teuer, weil sie nur nachts geflochten werden können, da sie sonst bei der Hitze zerbrechen würden. Geht man direkt am Hafen entlang, findet man viele kleine Souvenirgeschäfte, bevor man am französischen Platz landet. Die Altstadt ist nicht sehr groß und lässt sich ausnahmsweise in dieser Stadt gut zu Fuß erkunden. Am Ende hatten wir kurzes Pech, als es anfing zu regnen. Wir waren noch am Ende der Regensaison dort und wenn es mal anfängt zu regnen, dann schüttet es wirklich wie aus Eimern. Das macht natürlich den Verkehr in dieser Stadt noch unmöglicher.
Was man in Panama natürlich gemacht haben muss, ist den Panama-Kanal zu besichtigen. Dieses moderne Weltwunder ist eine Leistung von tausenden Menschen und deren harter Arbeit über 10 Jahren. Schon damals eine Kunst des Ingenieurwesens, wird die Hochleistung seit 2016 noch ausgebaut, um sich an die riesigen Frachtschiffe der Moderne anzupassen. Es gibt direkt neben Panama-Stadt ein riesiges Besucherzentrum, in dem man eine der alten Schleusen die Durchfahrt der Frachtschiffe bestaunen kann. Kleiner Tipp: vorher informieren, zu welcher Uhrzeit die Schleusen geöffnet werden, ansonsten kann es sein, dass man Stunden warten muss. Wir hatten das zum Glück getan und kamen pünktlich an, um eine dieser Durchfahrten zu sehen. Und das war wirklich ein Spektakel, denn so nah kriegt man wirklich selten diese Schlachtschiffe zu sehen. Was es kostet und wie viel Kraft und Technik hinter diesem Aufwand steht, erklärt dem Publikum gleichzeitig ein Führer. Durch dieses Hintergrundwissen wird diese Leistung noch erstaunlicher, denn hier öffnen sich die Tore allein durch die Kraft des Wassers. Nachdem die Schleusenvorführung zu Ende ist, oder man keine Lust mehr hat, denn das dauert ca. 1 Stunde, kann man sich im eigenen Hauskino einen wirklich verdammt guten Dokumentarfilm zu dem Thema anschauen. Für den Erzähler konnten sie sogar Morgan Freeman anheuern, der das Thema spannend und facettenreich erklärt.
Aber das war uns nicht genug, wir wollten mehr erfahren und näher ran. Es gibt die Möglichkeit eine Fahrt durch den ganzen oder den halben Panama-Kanal zu buchen, aber das findet nur zu bestimmten Zeiten und nicht jede Saison statt und so hatten wir das Pech, diese Fahrt nicht machen zu können. Wir haben aber das zweitbeste gemacht. Eine Tour führte uns zum Gatúnsee, ein für den Panama-Kanal künstlich angelegter See, der aber durch seine diverse Flora und Faune alles andere als künstlich wirkt. Der damals größte Stausee der Welt umfasst eine Fläche von ca. 425 km² und bietet somit nicht nur den Schiffen, die dort tagtäglich durchfahren eine kurze Heimat, sondern auch den unzähligen Tieren. Die Bootstour auf dem See zeigte uns Affen, einen Baby-Alligator und verschiedene Vogelarten. Und wenn man in einer kleinen Walnussschale dann noch an den riesigen Durchgangsbewohnern vorbeifährt, wirken diese wirklich wie Riesen und man bekommt Angst, von ihnen aufgefressen zu werden.
Am Ende des Stausees befinden sich die andere Schleuse und das Agua Clara Besucherzentrum, die die Schiffe rein oder raus vom Atlantik bringen. Auch die haben wir uns angeschaut und konnten hier eine neuere Version der Schleusen sehen, als bei den Miraflores-Schleusen. Obwohl eine solche Durchquerung lange dauert, ist sie doch spannend anzuschauen. Die Ausmaße dieser Schiffe und Schleusen lässt sich kaum beschreiben und man fühlt sich wie eine kleine Ameise daneben. Mit hochmoderner Technologie gleiten die Schiffe hier nur so durch und man möchte direkt applaudieren, wenn man so davor steht.
Hinterher ging es noch zum Fort San Lorenzo, eine alte Festung, die mehrmals von Piraten bewohnt und eingenommen wurde, darunter auch vom berühmten Freibeuter Henry Morgan. Die Ruinen erzählen eine spannende Geschichte, man wird aber von der wunderschönen Kulisse rundherum etwas abgelenkt. Der Ausblick schrie förmlich “Karibik”. Felsen, Palmen, Sandstrände und türkisblaues Wasser, in das man einfach hineinspringen möchte. Kennt ihr die “Raffaello”-Werbung? Ich bin mir sicher, dass sie die hier gedreht haben.
Apropos Karibik, durch die Großstadt und den Kanal vergisst man leicht, dass Panama immer noch größtenteils von Dschungel bedeckt ist. Daher muss man auch nicht weit suchen, wenn man riesige Bäume, Lianen und einfach den “echten” Dschungel erleben möchte. Der Metropolitan Natural Park ist ein Wildschutzgebiet am Rande von Panama-Stadt. Und obwohl der riesige Park zwar theoretisch am Stadtrand liegt, gehört es doch noch zur Stadt und von unserem Hotel mussten wir keine 20 Minuten fahren, um dort anzukommen. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr kann man die Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsgrade austesten und dort stundenlang die Natur genießen. Es gibt dort auch Faultiere, aber die verstecken sich oft so hoch oben in den Bäumen, dass sie schwer zu entdecken sind. Auch Christoph und ich konnten sie nicht erspähen, dafür sind wir Wasserschildkröten, interessanten Insekten und wunderschönen Blumen begegnet auf dem Weg zum Gipfel. Denn der Gipfel ist der hauptsächliche Grund, diesen Park zu besuchen. Von dem hat man nämlich eine wunderschöne Aussicht über die Stadt Panama und über deren Umgebung. Wer also die Natur vor der Haustür genießen möchte, ist hier genau richtig. Und vielleicht hat man irgendwann Glück und entdeckt doch noch ein Faultier.
Panama wurde lange Zeit von den Amerikanern “belagert” und obwohl sie sich hier nicht so schlimm ausgetobt haben wie anderswo, merkt man den amerikanischen Einfluss bis heute. Auch in der Küche und so findet man hier viele Fast Food-Ketten und Frittiertes. Die etwas ursprünglichere Küche ist karibisch und besteht aus viel Fisch, Kartoffeln und Maniok. Zwar sehr lecker, aber leider auch nichts außergewöhnliches. Das einheimische Bier (Balboa) und auch der Saft aus Reis waren jedoch sehr gut und etwas, das man im Hinterkopf behält.
Panama hat sicherlich seine Highlights, wie den Kanal (den man wirklich gesehen haben muss) oder die Altstadt, sodass sich ein kurzer Trip hierher lohnt. Leider hat mich die Stadt mit ihrem Verkehr und der Fußgänger-Unfreundlichkeit so aufgeregt, dass ich mich einfach nicht mit ihr anfreunden konnte. Vielleicht gehe ich nächstes Mal mit anderen Erwartungen hin und dann bin ich besser vorbereitet, aber der erste Eindruck war leider nicht so gut, dass wir hier unbedingt noch einmal hin müssten.
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Pura Vida Costa Rica wird oft als grünes Paradies beschrieben, denn immerhin bedecken ca. 70% von diesem Grün das Land und gehört zu den Ländern