Panama-Stadt
Oh, wie schön ist Panama? Panamas Flughafen gehört zu den größten der Welt und ist ein Drehkreuz zwischen Süd- und Nordamerika. Das haben wir schon
Costa Rica wird oft als grünes Paradies beschrieben, denn immerhin bedecken ca. 70% von diesem Grün das Land und gehört zu den Ländern mit der höchsten Biodiversität. Kurz gesagt, wohin man geht, es ist grün. Auf unseren bisherigen Reisen haben Christoph und ich nun schon einige Dschungelarten kennengelernt und obwohl wir immer unglaubliche spannende Sachen gemacht und gesehen haben und es jedes Mal etwas anders war, sind wir nicht plötzlich zu großen Wanderfreunden geworden. Wir sind Stadtkinder, durch und durch. Daher haben wir auch hier beschlossen, uns in der Hauptstadt niederzulassen und von dort aus Tagesausflüge mitzumachen. Ein Fehler, den wir so nicht mehr machen würden. San José ist ganz ehrlich keine schöne Stadt, beziehungsweise unterscheidet sie sich in keiner Weise von anderen großen, grauen Städten. Die meisten Ecken sind dreckig und die Fußwege heruntergekommen.
Natürlich gibt es dennoch (wie in jeder Stadt) ein paar Sachen, die man anschauen sollte, diese befinden sich aber nur im Stadtzentrum, alles darüber hinaus, kann man vergessen. Ein besonderes Juwel ist das Nationaltheater von Costa Rica. Ein wunderschönes, im neoklassischen Stil gehaltenes Gebäude, das der Stolz der Bürger ist. Von innen ist es sogar noch beeindruckender, mit seinen Wandgemälden und Statuen. Und wenn man keine Führung mitmachen möchte, dann kann man sich einfach in das anschließende Café setzen und dort die Atmosphäre mit einem weltklasse Kaffee und einem klassischen Dessert aufsaugen. Danach könnte man das Goldmuseum besuchen, das sich direkt unter dem Plaza de la Cultura befindet. Oder man schaut bei der Kathedrale von San José vorbei. Wer es gerne etwas moderner haben möchte, kann sich eines der hässlichsten und gleichzeitig faszinierendsten Parlamente anschauen (in meiner Meinung). Dieser Klotz lenkt sogar von dem blauen Haus gleich daneben ab, das heutzutage das Museum der Demokratie ist. Auch das Nationalmuseum stellt es in den Schatten, obwohl dieses sogar eine orange Festung ist.
In Costa Rica kann es gar nicht grüner werden. Die Umweltbestimmungen sind sehr strikt und ein Drittel des Landes ist als Umweltschutzgebiet deklariert. Ca. 90% der Energie entsteht aus nachhaltigen Quellen und auch Ökotourismus wird groß geschrieben. Nicht umsonst wird dieses kleine Land als Vorbild genommen, was den Umweltschutz angeht. Da ist es kein Wunder, dass auch in der größten Stadt dieser Gedanke umgesetzt wird. An fast jeder Ecke findet man einen Park mit unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen, Statuen und Skulpturen und Sitzgelegenheiten. Die Parks sind sauber, laden zum Ausruhen in der Hitze ein und werden für jede nur vorstellbare Festivität genutzt. Deshalb ist es selten, wenn ein Park mal ohne Bühne, Gerüste oder ähnliches zu sehen ist.
Aber wir können noch von diesem demokratischen Land ohne Armee lernen, denn die Krankenversicherung (deshalb lassen sich so viele Rentner hier nieder) sowie alle Bildungsinstitute sind gratis. Dazu gehört auch die Universität von San José, einer der besten in Lateinamerika und auch wenn man dort nicht studiert, lohnt sich ein Besuch. Die verschiedenen Institute sind kreisförmig angelegt und schließen direkt mit dem danebenliegenden Waldgebiet ab. Das Highlight ist die Hauptbibliothek mit einer riesigen Sonnenblume über dem Eingang. Aber auch an anderer Stelle findet man Kunstwerke aller Art, einem interessanten Spaziergang über dem Campus steht also nichts im Wege.
Unser erster Ausflug außerhalb der Stadt führte uns gleich zu einem der heiligsten Orte des Landes. Die Kathedrale Nuestra Señora del Carmen ist wohl eine der schönsten Kirchen, sowohl von Innen als auch von Außen, die wir bis dahin gesehen haben. So unglaublich kunstvoll geschnitzte Statuen und die wunderbar verarbeiteten Buntglasfenster sieht man heutzutage leider nur noch selten und setzen diese Kathedrale wirklich vom Rest ab. Was die Kirche aber zu etwas Heiligem macht, ist das Heilwasser im Garten. Die Chance konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben auch davon getrunken (Daumen drücken!). Immerhin ist es eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten der Gläubigen aus dem ganzen Land und jährlich machen sich ca. 2 Millionen Menschen auf den Weg zum Pilgerort.
Immer noch in Cartago, gleich schräg gegenüber der Kathedrale, findet man die Ruinen einer alten Kirche, die angeblich verflucht ist, denn sie ist so oft eingestürzt, dass sie nur kurz der Öffentlichkeit offen stand. Was sich allerdings zuerst nach einer tragischen Geschichte anhört, entpuppt sich in der Gegenwart zu einem wahrhaft magischen und romantischen, geheimen Garten. Wenn auch klein, ist es doch sehenswert und ein kleiner Geheimtipp. Die kleine Gemeinde Orosí, weiter östlich bietet einen tollen Aussichtspunkt über die umliegenden Gemeinden und den Fluss San Carlos.
Costa Rica ist nicht nur bekannt für seine Dschungel, sondern auch für seine zahlreichen Vulkane. Der Vulkan Irazu ist noch immer aktiv und macht seinem Namen alle Ehre. Graue Asche bedecken den Großteil des Bodens, bis man plötzlich am Rand eines Kraters steht. Schwindelerregend tief geht der Blick und dann gerät man nur ins Staunen. Eine riesige Fläche bedeckt die dunkelgraue Asche und lässt die Landschaft wie einen fremden Planeten erscheinen. Um den Krater herum führen ein paar Wanderwege, einer auch auf eine höhere Aussichtsplattform. Bei uns war leider aber so dicker Nebel (das kommt häufiger vor), dass wir kaum die Hand vor Augen sahen, geschweige denn den Vulkan. Durch den dicken Nebel ging es die halbe Strecke wieder bergab, bevor wir in einem gemütlichen Restaurant halt machten. Bis dahin hatte sich der Nebel auch wieder verzogen und man konnte den tollen Ausblick über die Felder von ihrem Balkon aus sehen. Das Lokal an sich wäre schon eine Touristenattraktion, denn die gesamten Wände sind mit Visitenkarten, Geldscheinen oder Zeichnungen von nationalen und internationalen Gästen bedeckt. Manche haben sogar ihren Führerschein oder andere Dokumente angepinnt. Allein durch die Geldscheine könnte sich der Besitzer wahrscheinlich zur Ruhe setzen. Das hat er zum Glück nicht getan und so gab es zur Inneneinrichtung auch noch richtig leckeres, traditionelles Essen.
Aber ein Vulkan war uns nicht genug, also haben wir einen weiteren Ausflug gemacht, diesmal zum Nationalpark Vulkan Poás. Dieser besteht aus mehreren Kratern und obwohl er ebenfalls noch aktiv ist (zuletzt erst 2019 ausgebrochen), sieht er doch ganz anders aus als der Vulkan Irazu. Die Gegend ist wesentlich grüner, selbst am Rand und im Krater entdeckt man noch Pflanzen. Die Asche muss der Flora guttun, denn hier gibt es Pflanzen, deren Blätter so groß sind wie ich! Gut, dass es keine Fleischfressende sind, ansonsten wäre ich ganz schnell weggerannt. Um von einem Krater zum anderen zu gehen, folgt man einem verschlungenen Pfad durch den Dschungel. So dunkel und dicht das Gestrüpp ist, kommt man sich vor, als wäre man im verwunschenen Wald gefangen. Zum Glück kommt man wieder heraus und wird mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Das Wasser am Grund vom Krater schimmert nämlich türkis-grün und sticht so aus der dunkelgrünen Umgebung hervor. Eigentlich lädt es zum Schwimmen ein, wenn es nicht nach Schwefel riechen und wahrscheinlich tödlich wäre. Einen so traumhaften Blick auf einen Vulkan bekommt man aber sicherlich selten und wurde daher von uns bis zur letzten Minute genossen.
Costa Rica aber ist nicht nur bekannt für seine Vulkane, sondern natürlich auch für sein Exportprodukt Nummer Zwei (die Nr. 1 sind medizinische Instrumente): Kaffee. Das überall gelobte Luxusprodukt wurde mehrfach ausgezeichnet und genießt einen exzellenten Ruf. Christoph liebt seinen Espresso und obwohl ich eher der Kakaotrinker bin, konnten wir beide uns nicht die Gelegenheit entgehen lassen, hinter die Kulissen einer Kaffeeplantage zu schauen. Von kleinen Setzlingen über die Ernte bis hin zu den gerösteten Bohnen wurde alles Schritt für Schritt erklärt und auch die dafür benötigten Maschinen durften wir uns anschauen. Am Ende gab es natürlich eine Verkostung, die uns aber ironischerweise leider nicht sonderlich geschmeckt hat.
Aber in Costa Rica gibt es natürlich nicht nur Kaffee zu trinken, es gibt noch etwas besseres: Alkohol. Genauer gesagt, Chilli Guaro, ein scharfer Schnaps, der an eine schärfere Version von Mexikanern oder dem (vor allem auf unseren Feiern gerne ausgeschenkte) “Wilden Hund” erinnert. Nichts für schwache Nerven oder eher genau dann sollte man ihn trinken. Zum Essen gibt es fast immer Gallo Pinto, ein Reis mit Bohnen und Zwiebeln, der zwar meistens zum Frühstück serviert wird, aber auch bei Hauptgerichten als Beilage zum Einsatz kommt. Die Kochbanane oder Yuca kommen ebenfalls in fast alle Gerichte, sodass die gesamte Küche etwas deftig wirkt. Das tut ihrem guten Geschmack aber keinen Abbruch. Christoph und ich haben hier auch die besten Empanadas gefunden, frittiert und sehr fettig, aber auch unglaublich lecker. Der kleine Laden im Zentrum von San José hat zwar einen unfreundlichen Besitzer, aber man versteht trotzdem, warum der Laden immer gestopft voll ist.
Wie gesagt, ist San José als Stadt und für Touristen nicht geeignet und sollte nur als Zwischenstopp geplant werden. Das Land Costa Rica hat aber viele Vorteile und die Landschaft ist herrlich grün, nicht zu heiß und es gibt viele Aktivitäten, die besonders Sportfreunde oder Abenteuerliebhaber spannend finden würden. Es steht jetzt also nicht unbedingt weit oben auf unserer Liste von Ländern, die wir nochmal besuchen würden, aber vermeiden würden wir es auch nicht. Für alle, die Natur lieben, wäre es das ideale Urlaubsziel. Das Motto des Landes “Pura Vida” (“Pures Leben”) merken wir uns aber ganz bestimmt, denn obwohl es hier als Begrüßung, Verabschiedung oder auch um “gut, cool, alles prima” zu sagen verwendet wird, ist es auch eine Lebensphilosophie. Alles ist gut, das Leben ist schön und es sollte genossen und gefeiert werden. Das ist ein Motto, nach dem wir leben können. 😀
Oh, wie schön ist Panama? Panamas Flughafen gehört zu den größten der Welt und ist ein Drehkreuz zwischen Süd- und Nordamerika. Das haben wir schon
Going loco down in… Mexiko! Die letzten Wochen waren zwar super spannend, aber jeder Tag war doch gut ausgefüllt. Wir waren nun schon ca. 5