Die Lebensfrohen

Das Alles vom Norden

Zuerst eine kleine Episode voraus, denn nach Kopenhagen sind wir nicht direkt nach Stockholm gefahren, sondern haben einen kleinen Schlenker über Malmö gemacht. Warum? Weil uns 2 ganz liebe Schweden uns zu sich eingeladen haben. Sofia haben wir beide (genauso wie Mandy) in unserem Auslandssemester in China kennengelernt und auch danach gab es sporadisch Kontakt und Besuche. Als sie und ihr Freund Michael dann von unserer Reise erfahren haben, haben sie uns das reizende Angebot gemacht, eine Nacht in Malmö zu verbringen. Das konnten wir natürlich nicht ausschlagen und nach einer kurzen Zugfahrt über die berühmte Brücke, die Dänemark und Schweden miteinander verbindet, standen wir auch schon auf ihrer Matte. Stürmisch begrüßt von ihrer Hündin Lotus (cooler Name nebenbei) wurden wir auch von den Menschen freundlich empfangen.

Eine kleine Bootsfahrt sollte unseren Aufenthalt in Malmö abrunden, wurde aber zeitweise ein Reinfall ins Wasser (wortwörtlich). Über eine App kann man sich ein kleines Motorboot mieten und selber über die Kanäle brausen (naja, schippern trifft es eher). Ein Tisch in der Mitte regt zum Picknicken an und so kann man mit Freunden und leckerem Essen und Trinken in seinem eigenen Tempo Malmö vom Wasser aus erkunden. Eine wirklich großartige Idee! Doch obwohl es zuerst nach dem tollsten Wetter und klarem blauen Himmel ausgesehen hat, waren wir keine 10 Minuten auf dem Wasser unterwegs, als es anfing heftig zu regnen und zu stürmen. Unser Boot hüpfte auf den Wellen auf und ab und an einer Stelle wurde es so schlimm, dass die Regenschirme umknickten, die Gläser zu Boden gingen und wir vor Lachen fast aus dem Boot fielen. Nur der Hund hatte etwas davon, da er die ausgeschütteten Chips aufessen durfte.

Wir hatten beschlossen, umzudrehen und legten gerade wieder an, als sich das Wetter nochmals änderte und die Sonne wieder zum Vorschein kam. Noch war unsere Zeit nicht aufgebraucht, so segelten wir noch einmal los und diesmal war Fortuna auf unserer Seite. Bei strahlend blauem Himmel konnten wir die kleine, schöne Stadt Malmö nun endlich genießen. Zum Abend hin verwöhnten uns die Beiden mit einem 3-Gänge-Menü und tischten uns Rösti mit viel Kaviar, Risotto und Schokoladenkuchen auf (alles selbstgemacht und super lecker). Wir hatten viel Spaß dabei uns auf den neuesten Stand zu bringen und in alten Erinnerungen zu schwelgen (wenn Sofia nicht die Hälfte vergessen hätte 😜). Wir bedanken uns nochmals für die liebe Gastfreundschaft und hoffen euch bald wiederzusehen!

Eine weitere, doch länger als gedachte Zugfahrt später erreichten wir Stockholm. Unser etwas in die Jahre gekommene, aber immer noch bequeme Hotel lag in dem “Hipster-Viertel” Södermalm. Man musste nur über eine Brücke gehen und schon war man in der Altstadt und Stadtzentrum, keine 20 Minuten zu Fuß entfernt. 

Diesmal haben wir 2 Stadtführungen mitgemacht, eine für die Altstadt und eine durch die “moderne” Geschichte Stockholms. So haben wir gleich 2 verschiedene Bezirke und deren Gebäude und Geschichten kennengelernt. Wir sind an Regierungsgebäuden, Palästen, Kirchen und durch die Altstadt geschlendert und haben die Stelle gesehen, an der das Süßwasser des Mälarsees und das Salzwasser der Ostsee zusammentreffen bzw. durch eine Schleuse getrennt werden. Besonders hat uns aber die Führung durch das Stadtzentrum gefallen, nicht zuletzt dank des Guides, die alles mit Witz und Begeisterung erzählt hat. 

Zum Schluss der Tour haben wir auch die ehemalige Bank gesehen, durch die das “Stockholm-Syndrom” bekannt wurde. Unsere Reiseleiterin hatte dazu auch noch eine Anekdote zu erzählen, denn bei einen dieser Führungen soll der echte Clark Olofsson plötzlich aufgetaucht sein, da er gerade bei diesem Platz eine Dokumentation gedreht haben soll. Als Beweis gibt es ein Gruppenfoto und einige Opfer des Syndroms und dem Charme des Bankräubers erlegene Touristen mehr.

Eine hübsche Insel, vorgelagert beim Hafen, beherbergt viele Museen von Stockholm, wie das Vasa-Museum oder (viel wichtiger) das ABBA-Museum. Im Vasa, müssen wir zu unserer Schande gestehen, waren wir nicht drinnen, obwohl es uns von vielen auch empfohlen wurde. Dafür haben wir das Museum von der besten Band Schwedens gesehen. Und obwohl Christoph es nur widerwillig zugibt (er ist ein großer Fan von Roxette und gibt daher ABBA nur den zweiten Platz), hatten wir sehr viel Spaß dort. 

Es gehört vom Eintrittspreis wohl eher zu den teureren Museen in Stockholm, aber der Audioguide ist gut und man kann viele Dinge interaktiv mitmachen, wie Karaoke singen, ein Musikstück regulieren oder mit der Band mittanzen. Für jeden, der Fan ist oder zumindest die Lieder mag ein absolutes Muss! Von dem anderen Museum, in dem wir waren, dem Nobelpreis-Museum, waren wir leider weniger angetan. Ein kleines Museum, was es dennoch geschafft hat, unübersichtlich zu wirken. Mit den Informationen haben sie es auch zu gut gemeint, das konnte man sich gar nicht alles anhören oder durchlesen. Da hätten wir doch lieber ins Vasa-Museum gehen sollen.

Was bei einer Reise nach Schweden natürlich nicht fehlen darf, ist ein Ausflug zu den Schären. Also haben wir eine 3-stündige Bootsfahrt durch die kleinen, vorgelagerten Inseln unternommen. Der Anblick war wunderschön und obwohl es kalt und windig war, hatten wir Glück und die Aussicht war nicht von Regen oder Nebel versperrt. Eine traumhafte Kulisse, bei der man sich wünscht, dort auch einmal ein hübsches Häuschen zu besitzen.

Ich muss zugeben, dass mein erster Eindruck von Stockholm nicht der beste war. Es war sehr voll und laut (ich glaube, ich war von den Inseln vorher verwöhnt😉) und man muss höllisch auf die Fahrradfahrer aufpassen (kein Scherz, die sind wirklich rücksichtslos und schlimmer als in den Niederlanden). Die schöne Aussicht von der Brücke, über die wir immer gehen mussten, um ins Zentrum zu gelangen, war leider von massiven Baustellen versperrt.

Doch meine Meinung änderte sich bald ins Gegenteil, als wir die Stadt näher kennengelernt hatten. Zu Fuß haben wir auch die westlicher liegenden Stadtteile Kvarteret Snöflingan und Högalid erkundet, die etwas moderner und großstadtmäßiger wirken, aber dennoch schön anzuschauen sind. Und oben auf der Västerbron-Brücke hatte ich auch endlich die Aussicht, die ich mir gewünscht hatte.

Wer sich übrigens wundert, warum der Titel “Das Alles vom Norden” ist, dafür gibt es eine einfache Erklärung. Denn Schweden wird immer als Exempel für Skandinavien verwendet und so hielt es schon den Titel für “das Venedig des Nordens”, “der Löwe des Nordens” oder “Hauptstadt des Nordens”. All diese Namen passen zwar vielleicht zu Stockholm, sind aber nicht wahr. Dennoch verdient Stockholm auf jeden Fall den Titel als eine der schönsten Städte Skandinaviens und Europas.

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